Wie bewertet man Fachlichkeit?

Pfeil zeigt in Richtung Mission

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In der AG Qualität unseres Vereins formulieren wir gerade neue inhaltliche Standards unserer Arbeit. Wir gehen dabei von den Kernaussagen unseres Leitbildes aus und versuchen dann Antworten auf die Frage „Woran erkennt man im Alltag unserer Arbeit, dass der Satz XY aus dem Leitbild bei uns ernst genommen und umgesetzt wird?“.

Eine intensive und anregende Diskussion ergab sich zum Punkt „Fachlichkeit“. Unser Leitbild sagt zu Fachlichkeit: „Das Stadtteilzentrum Steglitz e.V. ist mit dem Engagement, der Professionalität und der Fachlichkeit seiner haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein geschätzter und zuverlässiger Partner – für Menschen und Organisationen – im Bezirk.“. 

Hieraus ergeben sich in der Qualitätsdiskussion mindestens drei Fragen:

  • Woran erkannt man Engagament in unserer Arbeit?
  • Woran erkannt man Professionalität in der Arbeit?
  • Woran erkennt man Fachlichkeit in der täglichen Arbeit?

Während wir die ersten beiden Fragen noch ganz gut „abarbeiten“ konnten, gabs bei der Frage nach der Fachlichkeit schon sehr unterschiedliche Sichtweisen: Ist jemand fachlich gut, wenn er viele Fortbildungen besucht hat? (Man kann auch viele Seminare besuchen und trotzdem möglicherweise nicht in der Lage sein, das Gelernte in die Praxis umzusetzen.)  Ist jemand fachlich gut, wenn er Kompetenzen und Wissen hat, das aber in der pädagogischen Arbeit der Einrichtung überhaupt nicht gebraucht wird? Ist jemand fachlich gut, der nie eine Weiterbildung besucht oder eine Zusatzqualifikation erworben hat – aber „aus dem Bauch heraus“ alles richtig macht? Und woran erkennt man, was richtig gemacht wurde?

Ich liebe „meine“ Leute dafür, dass man mit ihnen solche Fragen wirklich sehr intensiv, gründlich und „auf Augenhöhe“ diskutieren kann. Aber an diesem Punkt kommen wir im Moment nicht richtig weiter.

Wie sieht es bei Euch aus? Welche Rolle spielt Fachlichkeit? Wie „messt“ Ihr sie? Wie geht Ihr in Euren Organisationen und Einrichtungen damit um?

Danke für Eure Kommentare und Feedbacks 🙂

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Seit November 2013 schreibe ich (mehr oder meist weniger regelmäßig)  an meinem “Geschäftsführer-Tagebuch”. Warum ich das tue, könnt Ihr lesen, wenn Ihr H I E R klickt. Ich freue mich, wenn Ihr die Beiträge interessant findet und Ihr sie über Eure Kanäle (Facebook, Twitter und Co.) teilt und verbreitet!

 

 

5 Gedanken zu “Wie bewertet man Fachlichkeit?

  1. Ihr könntet auch eine Liste erstellen was Ihr für unfachliches Handeln haltet. Und das Gegenteil davon könnte Hinweise auf Fachlichkeit geben. Bin bei schwierigen Fragestellungen schon öfter so vorgegangen und kam einen Schritt weiter. Wünschei Euch ähnlichen Effekt.

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  2. Ich würde sagen: Ausbildungsstand, Fort- und Weiterbildungen, Teilnahme an Supervision / Teambesprechung. Als Idee: Als erstes würde ich den Begriff der „Fachlichkeit“ operationalisieren. Was gehört für euch dazu, so ähnlich wie meine Liste oben. Die so gewonnenen Items lassen sich i.d.R
    leichter erheben. Wichtig dabei ist jedoch nicht nur das erheben, sondern sich Gedanken um Ziele / Zielwerte zu machen und nach regelmäßiger Kontrolle auch Maßnahmen abzuleiten, was ihr verändern wollt. Ich hoffe ich konnte helfen.

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  3. Für mich ist die fachliche Kompetenz oder Fachlichkeit auch hard facts, das theoretische Wissen über das ein Mitarbeiter verfügt, um die Aufgaben zu erledigen. Dies sind m. E. hauptsächliche die Dinge, die über Nachweise belegt werden können, wobei man z. B. Berufserfahrungen über die Dauer der Zugehörigkeit messen kann. Man könnte auch intern Parameter schaffen, z. B. Seminare oder Workshops, die die Fachlichkeit abprüfen.

    Ob diese Dinge auch tatsächlich umgesetzt werden können, gehört für mich zur Professionalität.

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  4. Für mich ist jemand fachlich gut, der die aktuellen Diskurse in seinem Fachgebiet verfolgt und immer wieder fragt, wo sie mit seiner Arbeit und seinem Alltag korrelieren. Jemand der sieht, wo noch offenen Fragen sind und gleichzeitig über seine Stärken und Defizite in seinem Fachwissen und dessen Anwendung reflektieren kann. Jemand, der sich Hilfe holt, wenn er nicht weiter weiß und Lücken in seinem Theoretischen Wissen und seiner Handlungsfähigkeit feststellt. Der Bezug zur Professionalität ist hier meiner Meinung nach sehr eng. Bin auf euer Ergebnis gespannt. 😉

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