Vermutlich denkt Ihr nach den letzten Beiträgen in diesem Blog, dass ich ein ewig nörgelnder Miesmuffel bin. Bin ich aber gar nicht. ich rege mich nur immer wieder darüber auf, dass Verwaltung – in diesem Fall die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie in Berlin – die im Moment für alle Beteiligten schwierige Situation noch durch eine völlig inakzeptable Nicht-Kommunikation und ein sehr dürftiges Informationsverhalten zusätzlich erschwert. Jüngstes Beispiel: Kita-Notbetrieb ab Montag, den 25.1.!
Gestern Abend haben wir es ganz zufällig via Twitter erfahren. Die Berliner Kitas stellen den Betrieb ab Montag, den 25.1. von der „Notbetreuung“ in den „Notbetrieb“ um. Wesentlicher Unterschied: Betreut werden ab Montag nur noch Kinder, deren Eltern in „systemrelevanten“ Berufen arbeiten (bisher reichte die Glaubhaftmachung eines dringenden Betreuungsbedarfes) oder Kinder aus „sozial schwierigen Verhältnissen“ oder Kinder von Alleinerziehenden. Der dringende Betreuungsbedarf muss unabhängig davon auch weiterhin nachgewiesen werden. Was „systemrelevant“ ist, hat die Senatsverwaltung verlinkt – die Liste umfasst 28 DIN A 4 Seiten. Die Prüfung der Anspruchsvorausssetzungen für die Betreuung ab Anfang nächster Woche obliegt den Kitaleitungen in den jeweiligen Einrichtungen.
Wer nun aber vermutet hätte, dass die Kitas im Vorfeld – oder zumindest gleichzeitig – über Details und die die vielen offenen Fragen zum Verfahren von der Senatsverwaltung informiert worden wären, irrt gewaltig. Bis jetzt (Donnerstag mittag) liegen den Trägern keine schriftlichen Informationen der Verwaltung darüber vor, wie sie den Betrieb ab Montag organisieren sollen.
Das ganze Kommunikationsdesaster erinnert sehr an die Informationspolitik der für Kitas zuständigen Senatsverwaltung im Frühjahr 2020 – auch hier wurden neue Regelungen für die folgende Woche gern am Freitag Abend per Mail als Trägerrundschreiben verschickt. Und aus dem Chaos rund um das Thema Schulöffnungen Anfang Januar diesen Jahres scheint man bei SenBJF auch nicht viel gelernt zu haben.
Unsere Kitaleitungen warten nun also gespannt vor ihrem Rechner auf Informationen. Und wie deren Wochenende aussieht, könnt Ihr Euch sicher gut vorstellen.
Mich würde heftig interessieren, was in den Köpfen der Kolleg*innen in der Senatsverwaltung vorgeht. Unterdessen werden wir die Eltern, die jetzt natürlich bei uns Schlange stehen (1,5 Meter Sicherheitsabstand einhaltend) gern für weitere Informationen an die Telefon-Hotline der Senatsverwaltung verweisen……….. Es ist einfach nur so unglaublich ermüdend, mit und in solchen Strukturen arbeiten zu müssen……. Für Eltern, für die Kinder, für die Träger.