5 Tipps, wie Du den Überblick über Deine Jobs und Projekte behältst

© burnhead - Fotolia.com

© burnhead – Fotolia.com

Sozialschaffende sind nicht unbedingt dafür bekannt, sich mit Selbstorganisations- bzw. Selbstmanagement-Methoden zu befassen. Selbst in Leitungsfunktionen finden sich viele SozialarbeiterInnen und PädagogInnen, die ganz idealistisch das Richtige wollen – aber durch ihr chaotisches Tun und Handeln häufig Schaden anrichten: Am Projekt. An der Organisation. An den Mitarbeitenden. An sich selbst. Häufig haben wir es hier mit hochgradig engagierten und ehrenwerten Kolleginnen und Kollegen zu tun, die – leider sehr häufig – in der Hoffnung und Annahme vor sich hinwurschteln, dass „das alles schon irgendwie klappen wird, solange man das richtige will….“  Ressourcen, Zeit, Geld und Nerven aller Beteiligten werden strapaziert und verschwendet. Häufig scheitern Führungskräfte im Sozialbereich, weil sie ein paar grundlegende Selbstmanagement- und Produktivitätsregeln nicht kennen oder nicht beachten…. Aber – und jetzt kommt eine gute Nachricht! – das muss nicht sein!

5 Methoden, die entscheiden sind für Erfolg oder Mißerfolg in Deiner Leitungstätigkeit

In den letzten Tagen habe ich darüber nachgedacht, welche Produktivtätsmethoden und „Tricks“ für mich persönlich die wichtigsten sind. Ich habe fünf definiert, die meiner Meinung nach ganz wesentlich über Erfolg oder Mißerfolg in der Leitungstätigkeit entscheiden:

1. Alle (!) Informationen ein einem (!) Ort sammeln

Jeden Tag strömen Unmengen von Informationen auf uns ein – viele verbunden mit einer Aufforderung oder dem Auftrag etwas zu tun, aktiv zu werden. Während ich meine Mails sichte, klingelt das Telefon oder eine Kollegin schiebt  mir einen Zettel rein. Danach gehts in die Sitzung und anschliessend noch ein Mitarbeitergespräch…. zwischen den Terminen noch schnell eine SMS gelesen und dann wieder ins Büro….. Sehr schnell verliert man hier den Überblick – viele KollegInnen verlieren sich in „Post-Its“ oder Schmierzetteln oder versuchen sich die vielen Punkte zu merken. Dieses System ist fehleranfällig und zum scheitern verurteilt.

Mein Tipp: Alles aufschreiben und idealerweise an einem Ort sammeln. Je nachdem wie Ihr arbeitet, ist das ein (!) zentrales Notizbuch, das ihr immer (!) dabei habt und in das ihr alles hineinschreibt oder ein elektronisches Gerät mit einem entsprechend geeigneten Programm, das Euch hilft, alles zentral an einem Ort festzuhalten…. (bei mir ist das mein iPhone/iPad mit meiner Lieblingsproduktivitätsapp Evernote).

Weiterlesen

GTD goes Evernote….

Ich stelle gerade mein GTD-System, das ich zuletzt mit ToDoist gepflegt habe, auf Evernote um. Ich möchte gern alles an einem Ort haben: Notizen, Referenzmaterial, Projektliste, Liste der nächsten Schritte etc….. Ich kenne kein anderes Programm, das einen vergleichbaren Leistungsumfang bietet wie Evernote. Die Zeiten, in denen  Evernote ein reines „Notizzettelverwaltungsprogramm“ war, sind lange vorbei, mittlerweile ist es eines der mächtigsten Produktivitätstools, das ich kenne.

unbedingt lesen! (Gibt es auch als eBook)

unbedingt lesen! (Gibt es auch als eBook)

Damit ich nun nicht mein ganzes System verstopfe, habe ich Referenzmaterial und mein Liste der Projekte und Aufgaben getrennt. Mein Referenzmaterial findet sich in den alten „klassischen“ Notizbüchern (mit aussagekräftigen Tags versehen): Notizen, E-Mails, Hinweise und Links zu Websites, Artikel, Dokumente, die ich für ein bestimmtes Projekt brauche, Protokolle etc.). In einem neuen „Notizbuch“, das ich „__my GTD > Projekte & Aufgaben“ < genannt habe organisiere ich meine Arbeit bzw. die konkreten Aktionen und Jobs (die beiden Unterstriche vor „my GTD“ sorgen dafür, dass dieses Notizbuch immer oben steht – also noch über meinem Standardnotizbuch „_Eingang“, in dem standardmäßig erstmal ALLES landet, was sortiert, bewertet oder bearbeitet werden möchte).

Die Betreffzeile einer neuen Notiz beschreibt kurz und knackig den „nächste Aktion“, den nächsten Schritt, die Aufgabe. Im Notizfeld können Erläuterungen stehen, wichtige Links (auch zu anderen Evernote-Notizen im Ordner mit dem Referenzmaterial), oder Foto, Dokumente etc.. Die Projekte werden in der Rubrik „Schlagworte“ (oben im Notizfenster) mit einem vorangestellten Unterstrich definiert, die Kontexte mit einem @-Symbol. Beispiel: _Blogbeitrag GTD und Evernote @Rechner @Internet. Rufe ich mein GTD-Notizbuch auf kann ich mir alle Aufgaben zu dem jeweiligen  Projekt anzeigen lassen, in dem ich dieses Schlagwort aus der Schlagwortliste auswähle; entsprechend kann ich mir Aufgaben auch nach dem jeweiligen Kontext anzeigen lassen – also z.B. eine Liste von Aufgaben die ich am Rechner erledigen will, in dem ich den Tag @Rechner auswähle.

Weiterlesen

… die richtigen Dinge richtig machen…..

GF-Tagebuch #36

Replik auf Anna Schmidt´s „Mein digitaler Chef

Meine Mitarbeiterin Anna Schmidt bloggt seit einiger Zeit sehr erfolgreich (und ich behaupte mal, dass das ein Stück weit auch meinem guten Einfluss  zu verdanken ist, das sie das tut… ;-)) Ihr Blog heisst „Bunt und farbenfroh„. Und der neueste Blogbeitrag beschäftigt sich mit ihrem „digitalen Chef“. Das war eine nette Überraschung für mich – denn der „digitale Chef“, das bin ich 🙂 …..

© alphaspirit - Fotolia.com

© alphaspirit – Fotolia.com

Inspiriert durch diesen Beitrag fühle ich mich motiviert, Euch ein bisschen genauer zu erklären, was ich für Tools benutze, warum ich dies tue – und warum ich nicht locker lasse, gute Abläufe und Werkzeuge auch meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern „aufs Auge zu drücken“…

Beruflich bin ich mit verschiedenen Aufgaben betraut: Ich bin Geschäftsführer des gemeinnützigen  Vereins Stadtteilzentrum Steglitz e.V. mit rund 150 Mitarbeitenden, ich bin geschäftsführender Gesellschafter des Existenzgründungs- und Unternehmerzentrums .garage berlin GmbH, ich bin Vorsitzender des Aufsichtsrates der Genossenschaft youth collaboration eG., bin Mitglied des Vorstandes des gemeinnützigen Vereins Computerbildung e.V. und ich unterstütze meinen Sohn beim Aufbau seines Unternehmens als Partner. Und natürlich habe ich – wie (fast) jeder  andere Mensch auch – Familie, Freunde, Hobbies – und manchmal bin ich  gern auch einfach mal faul. Alles unter einen Hut zu bekommen, ist also eine wichtige Frage, eine wichtige Herausforderung  für mich, gute Organisation fast eine Überlebensfrage.

Und in der Tat  – Anna hat es gut beschrieben – habe ich schon sehr früh eine Affinität zu digitalen Tools und „Helferlein“ entwickelt, die mir helfen produktiv zu sein. Mittlerweile habe ich einen ganz guten Werkzeugkoffer für mich zusammen gestellt, mit dem ich meine Arbeit gut organisiert kriege und der mir hilft erfolgreich zu sein.

Erfolgreich ist, wer der die richtigen Dinge  richtig macht.  

Meine Arbeitsorganisation ist stark geprägt und beeinflusst vom HeffRecht-System und der dem GTD-Konzept von David Allen. Nach der Helfrecht Methode erarbeite ich (und mittlerweile auch alle Leitungskräfte im Stadtteilzentrum und in der .garage) einmal im Jahr die Jahreszielplanung für die Organisation. Es geht darum, mindestens einmal im Jahr den Kompass auszurichten, die wichtigsten Ziele in den erfolgsrelevanten Feldern zu definieren und eine (grobe) Vorgehensplanung zu skizzieren. Das GTD-Konzept von Davis Allen sorgt dafür, dass wir das operative Geschäft mit seiner großen Vielzahl von Projekten, Aufgaben und Entwicklungsmöglichkeiten gut gemanagt bekommen. Die richtigen Dinge richtig zu machen – mit diesen beiden Konzepten ist sichergestellt, dass wir uns auf die wichtigen und richtigen Dinge fokussieren und uns nicht vollkommen vom Alltagstrubel vereinnahmen lassen.

Weiterlesen

Produktiv in den Juli…. – mit diesen Tipps könnte es klappen!

SocialLinks #27

In dieser Woche widmen sich meine „Links der Woche“ wieder dem Thema „Produktivität“. Ein Thema, für das ich mich sehr interessiere und über das ich mir auch immer mal wieder Gedanken mache, wie treue LeserInnen dieses Blogs wissen.

© S.Kobold - Fotolia.com

© S.Kobold – Fotolia.com

Mein persönliches Produktivitätsziel: ich möchte enstpannt und möglichst stressfrei gute bis sehr gute Arbeitsergebnisse erzielen und viel schaffen. Ich arbeite sehr gern und viel. Ich möchte aber möglichst wenig Zeit für Dinge und Jobs  ver(sch)wenden, die nichts oder nur wenig einbringen und die mir keinen Spass machen oder mich sogar nerven.

Meine persönliche Arbeitsweise, die aus einer speziellen Mischung aus GTD und dem HelfRecht-System besteht habe ich H I E R schon mal beschrieben.

Ein paar Artikel, Seiten und Texte, die ich in diesem Sinne als hilfreich empfinde, habe ich hier mal zusammengestellt:

David Allen hat bereits im Jahr 2001 seinen Klassiker „Getting Things Done“ (auf deutsch: „Wie ich die Dinge geregelt kriege“) vorgelegt. . Meine kleine „Produktivitäts-Bibel“ ;-).  13 Jahre später ist sein Nachfolgeband „Ich schaff das“ (sehr unglückliche Übersetzung des Originaltitels „Making It All Work“) als eBook erschienen. Die Papierausgabe kam bereits im Jahr 2011 raus. In diesem Buch vertieft David Allen grundlegende Gedanken seines Konzeptes GTD. Auch zahlreiche neue Ideen und Aspekte machen das Buch auf jeden Fall zu einer ertragreichen  Lektüre. Der Verlag schreibt: „Während bei ersterem das organisatorische Rüstzeug für erfolgreiches Selbstmanagement im Mittelpunkt stand, geht es bei „Ich schaff das!“ darum, ein fundamentales Verständnis für das gesamte Selbstmanagement zu erlangen. Kontrolle und eine klare Perspektive sind die wichtigsten Selbstmanagementprinzipien, um das Heft beruflich und privat in der Hand zu behalten. Sie befördern einen Zustand großer Klarheit, Freiheit, Energie und Kreativität. „Ich schaff das!“ vertieft das Verständnis der wichtigsten GTD-Prinzipien – warum sie funktionieren, welche positiven Ergebnisse erzielt werden können und welche negativen Folgen es haben kann, diese zu ignorieren.“

Weiterlesen

KW 52: statt eines Wochenrückblicks… der Master-Review

Seit einer Woche habe ich frei. Weihnachten sei dank. Daher gibt es in dieser Woche auch keinen Wochenrückblick in meinem Geschäftsführer-Tagebuch. Das heisst natürlich nicht, dass ich Rückblick-technisch untätig bin. Ganz im Gegenteil. Ich nutze die Zeit zwischen den Jahren immer sehr intensiv für meinen „Master-Review“. Kenner der Materie wissen, dass dieses Tool ein wesentliches Element des Selbstmanagement-Konzepts „GTD“  von David Allen ist. Und viele  von Euch wissen, dass ich ein leidenschaftlicher „GTD´ler“ bin.

Wie sieht mein Master-Review konkret aus?

Zunächst einmal sehe ich meine persönliche „Liste meiner Erfolge“ und der Erfolge der von mir geleiteten Unternehmen / Organisationen und Projekte an. Da kam in diesem Jahr 2013 einiges zusammen: Eröffnung unserer dritten Kita, Eröffnung eines Familienstützpunktes, Beteiligung an spannenden Modellprojekten im Bezirk, neue Produkte in der .garage berlin, Fertigstellung und Präsentation  eines Buches, an dem ich mitgewirkt habe… u.v.m…… ! Diese „Liste der Erfolge“ ist ein „Heiligtum“ – denn sie rückt meine Wahrnehmung zurecht: Im Arbeitsalltag bin ich häufig mit den Themen und Fragestellungen befasst, die nicht so reibungs- und problemlos laufen; viele Sachen gehen schief oder werden be- und  verhindert. Der Blick auf meine „Liste der Erfolge“ relativiert die „negative“ Wahrnehmung und wirkt auf mich motivierend. Arbeiten ist immer beides: gewinnen und verlieren, erfolgreich sein und Misserfolge aushalten, Hochdruck und Entspannung. Auf die Balance kommt es an. Ungleichgewicht in die eine oder die andere Richtung kann man / kann  ich immer für eine bestimmte Zeit gut aushalten…. dauerhafte Schieflagen sind aber kräftezehrend und zermürbend. Der Rückblick auf ein ganzes Jahr rückt hier auch die zeitliche Dimension bestimmter Phasen in ein realistisches Licht.

Foto (c): Fotolia

Foto (c): Fotolia

Immer am Ende des Jahres stelle ich auch fest, dass ich an zu vielen Projekten beteiligt bin und  an zu vielen Themen, an zu vielen „offenen Enden“ gleichzeitig arbeite. Ich neige dazu, immer neue Aufgaben anzunehmen. Interessante und herausfordernde Aufgaben üben eine magische Anziehungskraft auf mich aus. Ich kann nicht „Nein“ sagen, wenn der Job, das Projekt spannend aussieht und persönliche und/oder berufliche Weiterentwicklung verspricht. Daher ist der zweite Schritt meines Master-Reviews eine Mischung aus Rückblick und Vorausplanung: Ich sehe mir jeden (!) Job, jedes (!) Projekt an dem ich beteiligt bin, jedes (!) „offene Ende“ an und prüfe a.) ob mich das Thema noch interessiert bzw. noch aktuell und wichtig ist und ich weiter daran arbeiten möchte oder ich b.) die Aufgabe aufgeben (schöne Wortkombination… 😉 ) und/oder jemand anders anvertrauen kann oder c.) sich das Thema vielleicht schon vollkommen verändert oder „überlebt“ hat und es gar nicht mehr bearbeitet werden muss. Gerade Variante c.) ist immer wieder ein „Aha-Erlebnis“: Wenn Du plötzlich feststellst, dass Du bestimmte Aufgaben eigentlich nur noch machst, weil Du Dich so schön  an die Aufgabe gewöhnt hast – obwohl diese eigentlich im Laufe der Zeit vollkommen überflüssig und sinnlos geworden ist. Zum Glück kommt das bei meinen Aufgaben nicht sehr häufig vor – allerdings tritt das Phänomen bei der Überprüfung von Sitzungs- und Gremien-Teilnahme erschreckend oft auf….

Das „aussortieren“ erfolgt übrigens nicht nur im Bereich der Aufgaben und Verpflichtungen. Fast automatisch passiert es „nebenbei“, dass es mir ein  dringendes Bedürfnis wird, mich von „Zeugs“ zu trennen. Dinge in der physischen Welt, die sich im Laufe der Zeit angesammelt haben, Dinge, die ich mir gekauft, dann aber schnell das Interesse oder den Gefallen verloren habe. Kram der alles verstopft. Am Ende des Jahres schmeisse ich unglaublich viel weg oder verschenke Sachen, die vielleicht für andere noch einen Nutzen haben.

Alles was in diesem Check „rausfliegt“ macht Platz für neues. Das ist der dritte Teil meines „Master-Reviews“: Ausschau halten, in mich gehen, die Welt beobachten und entscheiden: Womit will und werde ich mich im nächsten Jahr verstärkt beschäftigen. Wo gibt es Chancen und Risiken, um die ich mich kümmern will?  Welche Entwicklungen und Projekte will ich befördern? Wo will ich mich engagieren? Und Wie?
Auch diese Liste überprüfe ich, unterziehe sie einem „Realitätscheck“. Dabei hilft mir mein Jahreszielplan (dessen Grobgerüst schon seit Ende November steht) und dabei hilft die „Liste meiner Hauptaufgaben“? Auf der „Liste meiner Hauptaufgaben“ stehen die Aufgaben und Verpflichtungen, die sich aus meiner Tätigkeit als Geschäftsführer zwangsläufig ergeben. „Für was genau leisten sich Stadtteilzentrum Steglitz und .garage berlin einen Geschäftsführer?“ Auf dieser Liste steht die Antwort…… Aus diesen definierten Hauptaufgaben und aus meinem beruflichen und persönlichen  Zielen ergeben sich meine Prioritäten, die im letzten Teil meines Master-Reviews zu einem Arbeitskonzept, zu einem Handlungsleitfaden für das neue Arbeitsjahr zusammengeführt werden.

Für mich ein unverzichtbarer Teil meines Selbstmanagement-Konzepts und meiner Arbeitsorganisation. „Zwischen den Jahren“ – für mich die wichtigste Zeit des Jahres.

Denken und Fühlen

David Allen schreibt: „Unsere Gefühle beeinflussen sicherlich unser Denken, doch öfter ist das Gegenteil der Fall. Wenn wir „denken“ im weitesten Sinne definieren, sodass zusätzlich zum kognitiven Prozess des logischen und rationalen Urteilens jede Art von Fokus und alle Bilder, die uns such den Kopf gehen, mit eingeschlossen sind, bedeutet das, dass unsere Gefühle eher von unserem Gedanken bestimmt werden als umgekehrt.“

Das stimmt, oder? Mir fällt da gleich mein Lieblingssatz aus einem mir sonst nicht weiter bekannten buddhistischen Gebet ein: Alles, was wir sind, ist das Ergebnis unseres Denkens.“

Was – oder besser WIE – denkt Ihr?