zur Diskussion: Keine Turnhallen mehr für Geflüchtete?

MoPo 29.12.15

MoPo 29.12.15

Die „Berliner Morgenpost“ veröffentlicht am 29.12. einen Beitrag unter der Überschrift „6000 neue Plätze für Flüchtlinge: Senat belegt keine Turnhallen mehr“.  In dem Beitrag selbst wird dargestellt, dass jetzt u.a. weitere Hangars im Flughafen Tempelhof genutzt und (jetzt schon knappe) Kapazitäten in bereits vorhandenen Notunterkünften aufgestockt werden sollen.

Ich finde das nicht ganz so toll, wie der Artikel suggerieren möchte. Die Unterbringungssituation in den Hangars in Tempelhof ist menschenunwürdig. Ich war vor ein paar Woche da und war entsetzt: keine Sanitär-Infrastruktur, duschen, waschen, Körperhygiene nur nach „Schichtplan“ in umliegenden Schwimm- und Sporthallen…., desolate Situation für Kinder… ein Massenlager übelster Ausprägung. 2400 (!!!) Menschen in zwei (!!!) Hallen – soviele Menschen, wie z.B.  der gesamte Bezirk Steglitz-Zehlendorf aktuell in allen Unterkünften zusammen gerechnet untergebracht hat.

Gleichzeitig wird in dem Artikel als Erfolg betont, dass keine weiteren Turnhallen belegt werden sollen. Ich sage: Turnhallen sind das kleinere Übel. Sie verfügen (i.d.R.) über vernünftige Sanitäreinrichtungen; die Anzahl der Gäste ist vergleichsweise überschaubar; die Einschränkungen für Sporttreibende nur vorübergehend und (i.d.R.) kompensierbar.

Wie seht Ihr das? Findet Ihr es hinnehmbar, Geflüchtete in menschenunwürdigen Großlagern unterzubringen? Sind Einschränkungen im Sportbetrieb durch die Belegung von Turnhallen nicht doch das kleinere Übel?  Ich bin gespannt auf Eure Rückmeldungen…..

einfach mal abbiegen…

IMG244Einige kennen vielleicht schon den Blog von Jeannette Hagen. Er heisst „Die Spaziergängerin“. Hier schildert sie in losen Abständen, was ihr auf ihrem Weg durchs Leben so alles begegnet. In einem neuen Artikel schildert sie auch persönliche Eindrücke ihres Engagements am Wochenende in einer Einrichtung des Stadtteilzentrum Steglitz und ihre ersten Erfahrungen mit diesen fremden Menschen aus Syrien…..: „Einer von ihnen soll zum Abschied gesagt haben, dass es die drei schönsten Tage seines Lebens waren. Als ich das gelesen habe, liefen mir die Tränen über die Wangen. Mein Gott, es braucht so wenig, um andere Menschen glücklich zu machen und wir haben so verdammt viel. Wenn wir nur offen sind. Unsere Ängste und Zweifel verjagen. Eine Abbiegung nehmen, um aufeinander zuzugehen.“….

Den ganzen Artikel könnt (uns solltet Ihr lesen), wenn Ihr diesem Link folgt: Abbiegen und aufeinander zugehen.

Dringender Aufruf: Am Wochenende werdet IHR gebraucht!

Mixity - Two joint hands symbolizing diversityVor wenigen Stunden erreichte uns – und alle anderen Berliner Nachbarschaftsheime – ein dringender Hilferuf aus der Senatsverwaltung für Soziales: Rund 500 Flüchtlinge, die sich aktuell  im und vor dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (LaGeSo) in der Moabiter Turmstrasse aufhalten, brauchen dringend eine Schlaf-/Übernachtungsmöglichkeit für das bevorstehende Wochenende. 

Selbstverständlich haben wir uns sofort bei der Senatsverwaltung gemeldet und insgesamt  50 Schlafplätze in zwei Einrichtungen unseres Vereins zur Verfügung gestellt. Die Betten werden von der Senatsverwaltung geliefert – wir müssen nun ganz schnell eine „Notversorgung“ auf die Beine stellen: Die Flüchtlinge brauchen (auch nachts) AnsprechpartnerInnen vor Ort und wir müssen die Ausgabe von Essen und dringendem Alltagsbedarf organisieren.

Hierfür brauchen wir die Hilfe von vielen engagierten Bürgerinnen und Bürgern, die wir hiermit herzlich bitten, mitzuhelfen und ein deutliches Zeichen für Menschlichkeit und Solidarität zu setzen.

Wir bitten alle, die am Freitag, Samstag, Sonntag und evtl. noch am  Montag (also vom 31.7. – 3.8.)  tagsüber, abends oder nachts helfen wollen und können zu einem spontanen Treffen ins Kinder-, Jugend- Nachbarschaftszentrum KiJuNa (Scheelestrasse 145, 12209 Berlin / Ecke Osdorfer Strasse). Wir treffen uns am FREITAG, den 31.7. um 12.00 Uhr und besprechen dann alle organisatorischen Fragen / Punkte !

Wir freuen uns, wenn viele HelferInnen kommen! Bitte teilt diesen Aufruf!

Nach dem aktuellen Stand, geht es „nur“ um ein Wochenende- ganz sicher können wir da aber natürlich nicht sein…. Bitte beachtet also unsere aktuellen Infos und Updates auf www.steglitzhilft.de und auf Facebook (https://www.facebook.com/Stadtteilzentrum.Steglitz.eV) und Twitter (@SZSteglitz).

Vielen Dank und herzliche Grüße von Haus zu Haus!

Thomas Mampel

Geschäftsführer des Stadtteilzentrum Steglitz e.V.

Danke für diese imposante Ansage gegen Hass und Fremdenfeindlichkeit!

Während ich hier in Binz an der Ostsee eine Woche Urlaub mache, haben die Kolleginnen und Kollegen des Stadtteilzentrum Steglitz am Samstag eine imposante Demonstration gegen „Pro Deutschland“ auf die Beine gestellt. Zusammen mit dem Willkommensbündnis und vielen politischen Gruppen und Parteien mobilisierten die KollegInnen rund 500 Bürgerinnen und Bürger, um gegen eine unverschämte rechtsextreme Provokation Flagge zu zeigen: die Nazis wollten genau vor der Notunterkunft Lippstädter Strasse gegen Flüchtlinge und Asylbewerber demonstrieren. Die rund 10-15 Nazis sind aber nicht mal in die Nähe der Halle gekommen, weil sich engagierte Bürgerinnen und Bürger schützend vor die Sporthalle stellten, in der zwischenzeitlich bis zu 250 Flüchtlinge untergebracht waren.

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Quarter-Review: Blick zurück nach vorn……

© Coloures-pic - Fotolia.com

© Coloures-pic – Fotolia.com

Schwuppdiwupp ist das erste Quartal des Jahres schon wieder vorbei. Hatte ich nicht gerade erst Weihnachten und Silvester gefeiert? Habe ich nicht noch bis vor kurzem, allen ein „schönes neues Jahr“ gewünscht? War das Jahr nicht eben noch frisch und unverbraucht und voller neuer Pläne und Ziele?

Es geht rasant voran. Das erste Quartal 2015 ist Geschichte – Zeit für ein „Quarter-Review“. Alles nochmal Revue passieren lassen, Jobs und Aufgaben (aus-) sortieren, Kompass neu ausrichten. Strategien und Pläne überdenken und neu formulieren bzw. schärfen. Fokussierung ist angesagt. Ostern ist ein guter Zeitpunkt für einen „Neuanfang“, für meine persönlich „Auferstehung“.  Denn: Das erste Quartal hat mir ganz schön viel abverlangt und mich zeitweise an meine Grenzen geführt. Sichtbares Zeichen für die LeserInnen dieses Blogs: Es gab relativ wenig Beiträge – mir fehlte schlichtweg die Zeit und die Energie…….

Was waren die Themen der ersten 3 Monate – und wie gehts weiter?

„Unser infrastrukturelles Herz“

In unserer neuen Geschäftsstelle in Lichterfelde-Ost sind wir gut angekommen. Ende des Jahres hier eingezogen, hatten wir die Hoffnung, dass sich unser „Headquarter“ schnell zum „infrastruktuerellen Herz“ des Stadtteilzentrum Steglitz entwickeln würde. Unsere Hoffnung wurde erfüllt: Die internen  Abläufe sind spürbar effizienter und effektiver geworden, Kolleginnen und Kollegen aus den Aussenstellen nutzen die Möglichkeiten, die die neuen Räume bieten, intensiv: Zusammenarbeit und interne Kommunikation haben einen gewaltigen Schub erfahren. Das stimmt mich sehr hoffnungsvoll für die weitere Entwicklung unseres kleinen, sympathischen Vereins.

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Bitte macht Werbung für #steglitzhilft

Wir haben heute eine neue Seite freigeschaltet! Auf http://www.steglitzhilft.de informieren wir über unsere Aktivitäten und über Willkommensprojekte für Flüchtlinge in unserem Kiez!

Ich freue mich wenn Ihr helft diese Seite bekannt zu machen, in dem Ihr diesen Hinweis massenhaft teilt! Vielen Dank!

#steglitzhilft

#steglitzhilft – Statusupdate KW 5

© frogarts - Fotolia.com

© frogarts – Fotolia.com

In der Notunterkunft Lippstädter Strasse tobt nach wie vor das Leben. Zwar ist die Belegungszahl etwas gesunken (aktuell leben rund 200 Flüchtlinge in der Halle) – aber dennoch bleibt die Situation für die Menschen dort schwierig. Die Ausstattung der Halle – v.a. die sanitärtechnische Infrastruktur – stösst an ihre Grenzen.

Umso mehr freuen sich alle Beteiligten über das erfreulich große ehrenamtliche Engagement und die Unterstützung aus der Nachbarschaft. Eine stabile Gruppe von Ehrenamtlichen, die sich über weitere Unterstützung sehr freut (siehe unten), organisiert neben der Spendenannahme und -ausgabe mittlerweile auch einige  Aktivitäten für die Flüchtlinge. Unter anderem wird ein stark nachgefragter Deutschkurs angeboten, Flüchtlinge werden bei Arzt- oder Behördengängen begleitet  und es fand ein erster „Ausflug“ in den „kieztreff“ des Stadtteilzentrum Steglitz in der Celsiusstrasse statt, wo die Stamm-Besucher der Einrichtung zusammen mit Ehrenamtlichen Kuchen, Tee und Kaffee mit rund 30 Flüchtlingen genossen haben, während die Kinder malten und spielten. Am Freitag kommt die Menschen aus der Sporthalle wieder in den „kieztreff“ – und dann wird gemeinsam gekocht und gegessen. Gelebte Nachbarschaft.

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#steglitzhilft – update vom 11.01.15

FotoAm Freitag, den 9.1. trafen sich rund 20 Helferinnen und Helfer im KiJuNa des Stadtteilzentrum Steglitz. Wir haben Ideen für Aktivitäten und AGs für die Flüchtlinge in der Sporthalle Lippstädter Strasse zusammengetragen….. Die Freiwilligen werden ab nächste Woche Begleitdienste übernehmen, Aktivitäten für Kinder und Familien organisieren und weitere Unterstützungsangebote machen…..

VIELEN DANK an alle, die mitmachen – oder vielleicht noch dazu stossen!

Immer wieder werden wir gefragt, was noch gebraucht wird – die Hilfs- und Spendenbereitschaft der Steglitz-ZehlendorferInnen ist nach wie vor beeindruckend!

Folgende Dinge stehen auf unserer „Dringend & Wichtig„-Liste:

für Männer

Männerbekleidung (Alter ca.18-30, Größen M,L), Rasierer, Gürtel, Rucksäcke, Bauchtaschen

für Babys

Babybad,Babycreme,Windeln Feuchttücher, Spielzeug
Baby-Kleidung (gewaschen und bitte mit Größen beschriften)
Duschzeug ,“1xHöschen“

für Frauen
Binden,Tampons,Einmallappen,“1xHöschen“, Haarschampoo, Bürsten, Kulturtaschen, Strümpfe, Schlüpfer, warme Damenstiefel,

für Kinder

Süßkram,Tischspiele,Lego, kleine Spielkoffer,
Kindersachen (gewaschen und mit Größen versehen);

und: Wir  brauchen noch Zucker,Zucker, Zucker.…..

Die Spendenannahme findet immer Montags und Freitags von 10-15 Uhr im KiJuNa (Scheelestraße 145, 12209 Berlin / Ecke Osdorfer Straße) statt.

Die Spendenausgabe findet jeweils Dienstag  von 10-12 Uhr und Donnerstag von 16-18 Uhr in der Sporthalle statt.

Wir können helfende Hände immer gut gebrauchen. Bitte unbedingt vorher Kontakt aufnehmen: helfen@sz-s.de

Das nächste HelferInnen-Treffen findet statt am Freitag, den 23.01.2015 um 18.00 Uhr im KiJuNa….. Wir freuen uns über rege Teilnahme und fleissiges „teilen“ und weitersagen!

#steglitzhilft – VIELEN DANK!

CUCULA – Ein Unternehmen von und für Flüchtlinge

cucula

SocialVideo #2

In den letzten Wochen habe ich hier regelmäßig über unsere Aktivitäten für Flüchtlinge in Lichterfelde Süd im Berliner Bezirk Steglitz-Zehlendorf berichtet. Bei diesen Aktivitäten ging es um die akute Erstversorgung der in einer Sporthalle untergebrachten Flüchtlinge mit Kleidung, Hygieneartikeln und Spielzeug für die Kinder.

Viele der Flüchtlinge werden hier bei uns bleiben. Es ist also an uns, gute Bedingungen zu schaffen, damit sich unsere neuen Nachbarn hier gut integrieren, gut in unserer Gesellschaft ankommen: in unseren Kinder- und Jugendeinrichtungen, in unseren Nachbarschaftshäusern, im kulturellen Leben, in den Schulen. Und im Arbeitsleben – denn eine gesicherte wirtschaftliche Grundlage ist der Ausgangspunkt und die Voraussetzung für ein gelingendes Leben. Ein sehr beispielhaftes Projekt, das sich zum Ziel setzt, jungen Flüchtlingen beim Aufbau einer tragfähigen Existenz zu helfen ist „CUCULA“.

Worum geht es bei CUCULA?

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(Wo-) Menpower gefragt / #steglitzhilft – update 2.2.15

© frogarts - Fotolia.com

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Mittlerweile leben 250 Flüchtlinge in der Halle in der Lippstädter Straße. Die Spendenbereitschaft der Menschen aus der Nachbarschaft war (und ist weiterhin) enorm – wir konnten alle Flüchtlinge mit dem Nötigsten an Kleidung versorgen. Viele Menschen haben darüber hinaus Spielzeug und Hygieneartikel ins KiJuNa oder direkt in die Sporthalle gebracht. Grandios. Allerdings sind mittlerweile alle Lager voll – und wir können derzeit keine weitere Kleidung annehmen (Ausnahme: Jeans und Pullis in schlanken Herrengrößen). Auch Hygieneartikel werden weiterhin gebraucht. Sollte sich die Situation ändern, geben wir natürlich sofort Bescheid.

Nachdem die Menschen nun erstmal mit Kleidung und wichtigen „Alltagsutensilien“ versorgt sind werden wir die  Ausqabe weiterer Spenden in der Halle auf zwei Tage je Woche konzentrieren, nämlich auf Dienstag und Donnerstag jeweils in der Zeit von 16.00 Uhr bis 18.00 Uhr. Hierfür brauchen und suchen wir noch dringend weitere ehrenamtliche Helferinnen und Helfer.

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