GF-Tagebuch #KW40: mal wieder sortieren und neu anfangen

Die letzten drei Wochen waren für mich ganz persönlich sehr herausfordernd und ungewöhnlich. Am Montag, den 20. September bin ich nach einem Online-Meeting in meinem Büro umgekippt, also kurzfristig mal ohnmächtig geworden. Beim Umfallen bin ich mit dem Kopf auf dem Fußboden aufgeschlagen und hab mir eine krasse Kopfplatzwunde zugezogen. Die Kolleg*innen in der Geschäftsstelle haben schnell reagiert und die herbeigerufene Feuerwehr hat mich ins Krankenhaus gebracht, wo ich dann auch drei Tage für alle möglichen Untersuchungen aufgenommen wurde. Danach war ich dann noch anderthalb Wochen krankgeschrieben und seit letzten Montag wieder im Büro. Vom Schreck, den ich den Kolleg*innen und mir eingejagt  habe mal abgesehen, hat mich dieser „Umfall“ ziemlich durcheinander gebracht. Mein Selbstbild – ich bin ein „Steh-auf-Männchen“ und quasi „unverwundbar“ – hat eine leicht schmerzhafte Korrektur erfahren. Und auch in der zurückliegenden Woche hat mich diese Erfahrung noch sehr verunsichert.  Im Umgang mit Anderen war ich merkwürdig unkonzentriert, teils diffus, irgendwie „mitgenommen“. Und das gar nicht so sehr, weil ich noch unter den Beeinträchtigungen leide (die Kopfwunde ist mittlerweile recht gut verheilt), sondern weil ich in mir das Bedürfnis verspüre,  mir ein paar mich betreffende Dinge genauer anzusehen, mir das Konzept „Selbstfürsorge“ nochmal genauer anzuschauen und überhaupt meine Prioritäten neu zu sortieren und mich selbst und meinen „inneren Kompass“  besser auszurichten.

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im Visier der AFD

© Alex White – Fotolia.com

Es ist eine Entwicklung, die uns besorgt machen muss. Deutschlandweit zieht die AFD gegen freie Träger und ihr politisch unliebsame Projekte und Initiativen ins Feld und versucht Druck und Verunsicherung bei den Akteuren im Bereich des zivilgesellschaftlichen Engagements aufzubauen. Dafür nutzt und mißbraucht sie gern parlamentarische Instrumente, um Verleumdungen, Gerüchte und (falsche) Anschuldigungen in die Welt zu setzen, die sie dann selbst zum Gegenstand der politischen Debatte hochstilisert.

Das „Berliner Register zur Erfassung rechtsextremer und diskriminierender Vorfälle in Berlin“ fasst diese (bundesweite) Strategie zusammen: „Mit steigender Tendenz stellt die AfD (…..) große und kleine schriftliche Anfragen, in denen sie die Förderung und Ausrichtung freier Träger, Stiftungen, Gewerkschaften und politischer Initiativen hinterfragen. Dahinter steckt eine sehr perfide Strategie: Durch Unterstellungen, falsche Behauptungen (…) soll demokratiefördernde Arbeit diffamiert und generell infrage gestellt werden.“ (Quelle: Alternative für Deutschland (AfD) | Berliner Register (berliner-register.de))

Dieses Vorgehen stellt soziale und zivilgesellschaftliche Organisationen vor vielfältige Herausforderungen. Zum einen müssen sie sich in ihrer Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation zu absurden und ideologisch begründeten Anfeindungen erklären und gehen dabei das Risiko ein, diesen Angriffen zusätzliches Gehör zu verschaffen, zum anderen tragen Diffamierungen und Unterstellungen Unruhe in Organisationen und deren Belegschaften und säen Unsicherheit und Ängste. Denn häufig wird von der AFD gefordert, Förderungen und Zuschüsse für demokratiefördernde Projekte zu überprüfen und zu stoppen.

Ein Sozialarbeiter aus dem sächsischem Grimma berichtet gegenüber der linken Zeitung „neues deutschland“ : „Den Druck, den die AfD mit Anfragen und Anträgen aufbaut, für die Organisationen ihre Arbeit erklären sollen, um Finanzierungen zu behalten, »merkt man bei vielen Trägern«, sagte Burdukat. In Grimma würden sich Sozialarbeiterinnen und freie Träger zurücknehmen und sich nicht gegen die AfD positionieren, berichtete er. »Das ist traurig, aber verständlich, wegen des Drucks der finanziellen Kürzung. “

Beim Paritätischen Gesamtverband wurde vor diesem Hintergrund bereits eine Beratungs- und Anlaufstelle für betroffene Träger und Initiativen ins Leben gerufen. „Beratung gegen Rechts“ stellt den betroffenen Projekten neben Beratungsleistungen auch Handlungshilfen, Fortbildungen und regionale Ansprechpartner*innen  zur Verfügung.

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arbeiten im Corona-Modus, 8. Woche: warten auf das dicke Ende……

Mitte dieser Woche wurden in ganz Deutschland weitreichende Lockerungen beschlossen, was bei sehr vielen Menschen dazu führt, dass sie nunmehr alle Hemmungen verlieren. So als hätte es Corona nie gegeben, missachten sie alles, was Expert*innen und Politik in den letzten Wochen versucht haben zu vermitteln. Andere fürchten: das dicke Ende kommt erst noch!

Während ich diesen Beitrag schreibe, höre ich im Hintergrund die Meldung, dass das RKI nunmehr von einem R-Wert von 1,1 ausgeht, nachdem er zwischenzeitlich schon auf 0,7 runter war. Ein Wert, der in der Corona-Debatte vor ein paar Tagen noch Panik und weitreichende Maßnahmen zur Bekämpfung der Seuche ausgelöst hätte, scheint heute niemanden mehr zu beunruhigen. Rechtsextreme, Esoteriker und Anhänger irgendwelcher Verschwörungstheorien gehen zu tausenden auf die Straße und demonstrieren gegen die „Corona-Lüge“, gegen „Zwangsimpfungen“ und gegen Bill Gates. Alle Geschäfte sind wieder geöffnet, die Kneipen, Cafes und Restaurants folgen in den nächsten Tagen, die Bundesliga nimmt am kommenden Wochenende ihren Spielbetrieb wieder auf.

schrittweise in den „Regelbetrieb“

Und auch die sozialen Einrichtungen werden „schrittweise“ wieder geöffnet. Ab Montag gehen unsere Jugendfreizeiteinrichtungen wieder an den Start – schrittweise wie gesagt, mit ersten sehr eingeschränkten Angeboten für Kinder und Jugendliche. Die Schulen erweitern ihr Angebot.  Andere Einrichtungen dürften folgen. Nach und nach kehren wir zurück zum Regelbetrieb. Unsere Kitas verzeichnen starke Nachfrage von Eltern. Zwar gilt noch immer, dass nur solche Kinder betreut werden sollen, für die eine anderweitige Betreuung nicht gewährleistet werden kann – und das auch nur  für Kinder, deren Eltern bestimmten Berufsgruppen angehören oder wo besondere pädagogische Situationen dies erfordern. Aber der Kreis der Berechtigten wurde in den letzten Wochen und Tagen so oft erweitert, dass mittlerweile kaum noch jemand durchblickt, wer nun tatsächlich einen Anspruch auf Kitaversorgung hat und wer nicht. Irritierend in dem Zusammenhang auch die Botschaft der Senatsverwaltung, dass die Kitas bis zu 70% der Plätze zeitnah wieder belegen können – gleichzeitig aber strenge Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten werden sollen, um die weitere Ausbreitung des Virus zu erschweren. Nicht nur der Paritätische runzelt die Stirn. Was denn nun bitte? So viele Kinder wie möglich in der Kita betreuen – oder den Corona-Virus eindämmen? Beides geht nicht.

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arbeiten im Corona-Modus, 4. Woche: raus aus dem Krisenmodus und Blick nach vorn

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Irgendwie sind wir in der Krise angekommen. Wir arbeiten seit vier Wochen im Krisenmodus – und wir gewöhnen uns allmählich daran. Schlau ist beides nicht. Aber:  Können wir in einer solchen Krise überhaupt anders?

Seit Mitte März arbeite ich nur noch im Krisenmodus. Und meinen Kolleg*innen im Leitungsteam des Stadtteilzentrum Steglitz geht es nicht viel anders. Die Gestaltung des Arbeitstages hat sich radikal verändert – darüber habe ich hier schon hinlänglich berichtet. Bei mir sieht es aktuell so aus, dass ich vieles von dem, was ich vor Corona praktiziert habe um meine Aufgaben und Projekte gut und zielführend zu organisieren und voranzubringen bzw. zu erledigen komplett über den Haufen geschmissen habe. Mein Mail-Experiment ist seit Corona beendet: Ich habe alle Mitteilungen auf Rechner, iPad und Smartphone wieder aktiviert – checke permanent Mails und sonstige Nachrichtenkanäle – immer bemüht auf Infos, Anfragen, neue Anforderungen schnellstmöglich reagieren zu können. Mein Fokus liegt nur noch auf der Organisation neuer und aktuter Corona-bedingter Aufgaben und Problemlösungen. Ich bin permanent „alarmiert“, permanent im Krisenmodus.

Raus aus dem „Corona-Hamsterrad“

In den Tagen vor Ostern hatte ich das erste Mal die leise Ahnung, dass das a.) nicht schlau und b.) gar nicht mehr nötig ist. In unseren Einrichtungen ist mittlerweile eine merkwürdige „Normalität“ eingekehrt. Die Kolleg*innen entwickeln digitale Formate, organisieren die Notbetreuungen, bereiten sich auf Veränderungen und neue Entwicklungen vor, die absehbar sind (Wochenend- und Nachtöffnungen der Kitas, Erweiterung des Kreises der anspruchsberechtigten „systemrelevanten“ Eltern, Lockerung der aktuellen Beschränkungen). All das passiert „nebenbei“, fast geräuschlos. Kein Grund eigentlich für „Krisenmodus“.

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arbeiten im Corona-Modus, 2. Woche: kleine Dinge, Angst und Mut…..

Manchmal sind es die ganz „kleinen Dinge“ die mir ans Herz gehen. Und es ist die Offenheit und die Bereitschaft, sich zu zeigen, die mich in diesen Tagen sehr berührt. Und ich zeige mich auch. Immer öfter. Mit meiner Unsicherheit, meiner Unwissenheit, meinen Ängsten – und ich freue mich, nicht allein zu sein. Mut ist eine schöne Antwort. Auf Corona. Und überhaupt.

Irgendwo habe ich mal gelesen, dass man Mut und Leichtsinn nicht verwechseln sollte. Leichtsinn ignoriert die Gefahren, erhöht sich selbst, geht unvernünftige Risiken ein, ist dumm. Im Gegensatz dazu zeichnet sich Mut dadurch aus, dass die Risiken ernsthaft betrachtet und bewertet werden, dass Gefahren und Chancen abgeglichen werden und man sich seiner Angst stellt,  sich diese Angst ansieht und sie als Weggefährtin begrüßt und mit ihr gemeinsam den Schritt nach vorne wagt. Und sie dadurch überwindet.

Im Moment begegnen mir viele mutige Menschen. Die Erzieherinnen zum Beispiel, die in unseren Kitas und Schulhorten die Notbetreuung organisieren. Es tauchte die Frage auf, ob wir unsere Kolleg*innen mit Mundschutzen und ggf. weiterer Schutzkleidung ausstatten müssten. In den Teams wurde darüber gesprochen und die Kolleg*innen, die betroffen sind, meinten einhellig, dass sie diese Ausstattung aktuell nicht wünschen. Sie haben nicht das Gefühl, dass sie angemessen mit Kindern arbeiten können, wenn  Abstandsregeln und Schutzkleidung die pädagogische Arbeit rahmen. Sie haben sich Risiken bewusst angesehen und sich mit den Gefahren auseinandergesetzt. Sie haben ihrer Angst vor einer potentiell tödlichen Krankheit ins Auge gesehen und einen für den Moment sehr angemessene Entscheidung getroffen. Und wenn sich die Situation verändert und die Beurteilung der Gefahrenlage – auch für die Kinder – eine andere Entscheidung verlangt, werden die Kolleg*innen diese Entscheidung auf der Grundlage einer verantwortungsbewußten Abwägung neu treffen. Das finde ich sehr mutig.

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Corona: arbeiten im Krisenmodus – die erste Woche ist rum….

Am Freitag, den 13.3. überschlugen sich die Nachrichten. Erst bekamen wir die Information, dass ab sofort alle Jugendeinrichtungen im Bezirk zu schliessen sind, dann kündigte Senat von Berlin an, ab Beginn der nachfolgenden Woche alle Kitas und alle Schulen in Berlin zu schliessen. Seit dem ist „unsere“ Welt eine andere. 

Das Stadtteilzentrum Steglitz e.V. betreibt fünf Kitas, ist Kooperationspartner von drei Schulen bei der Umsetzung der „Ergänzenden Förderung und Betreuung (EFöB)“, wir bieten Schulsozialarbeit und Schulhife an, sind Träger von Nachbarschaftszentren und Familientreffpunkten, betreiben eine Seniorenfreizeiteinrichtung und sind Betreiber einer Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete. Und erstmals in der Geschichte (immerhin 25 Jahre gibt es uns schon) müssen wir auf behördliche Anordnung alle Einrichtungen schliessen und die Angebote runterfahren. In den Kitas und EFöBs laufen die Projekte im Notbetrieb.

In den Kitas und Schulen bekommen nur diejenigen Eltern eine Betreuung für ihre Kinder sichergestellt, die zu sogenannten „systemrelevanten“ Berufen gehören. Das sind medizinische und pflegende Berufe, Mitarbeitende von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten, die meisten Kolleg*innen aus den sozialen und betreuenden Berufen und Mitarbeitende, die die logistische und die Versorgungs- und Entsorgungsinfrastuktur sicherstellen. Eltern müssen für die Betreuung eine Eigenerklärung abgeben, auf deren Grundlage die Kitaleitung entscheidet, ob das Kind betreut werden darf. In Konfliktfällen oder in unklaren Fällen entscheidet eine Clearingstelle bei der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie.

Es läuft besser als gedacht!

Die gute Nachricht: Das (von mir) erwartete Chaos blieb aus. Das Zusammenspiel zwischen Senat, Verwaltung(en), den  Wohlfahrtsverbänden  und den frei-gemeinnützigen Trägern funktioniert gut – in Anbetracht des Ausmasses und der Dynamik und Komplexität der Corona-Krise nicht selbstverständlich! Proteststürme von Eltern, die keine Notbetreuung für ihre Kinder bekommen, weil sie nicht im  systemrelevanten Bereich arbeiten, blieben aus. Bis Freitag, gab es einen einzigen (!!!) Vater, der mit Macht versuchte, einen vermeintlichen Anspruch durchzusetzen. Viele hundert andere Eltern, mit denen wir zusammenarbeiten, nehmen die Dinge so hin wie sie sind und zeigen sich ausserordentlich flexibel, sachgerecht, angemessen und kooperativ. Man spürt: Das Bewusstsein, dass wir es hier mit einer ausserordentlich ernsten Lage zu tun haben, ist bei den Menschen angekommen.

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Kita und Hort nur mit Impfung?

Eine Kita in Essen hat entschieden, nur noch Kinder aufzunehmen, die geimpft sind. Diese Entscheidung sorgt für Aufsehen. Sogar der Spiegel berichtet darüber ( > zum Artikel < ).  Im Artikel wird Jutta Behrwind vom Kita-Betreiber zitiert: „Die Resonanz auf die Maßnahme sei durchweg positiv, so Behrwind. Viele Eltern begrüßten, dass nun Infektionen mit Krankheiten besser vorgebeugt werde. Während der laufenden Anmeldegespräche habe bislang nur ein einzelner Vater Kritik an der neuen Regelung geübt. Impfgegner fürchten Risiken von Impfungen oder bezweifeln deren Wirksamkeit. Diese Positionen werden aber von der Fachwelt fast einhellig als unzutreffend und unwissenschaftlich abgelehnt.“

Impfschutz als „Pluspunkt“ bei Bewerbung um Kitaplatz beim Stadtteilzentrum Steglitz ?

Auch im Stadtteilzentrum Steglitz e.V. wird das Thema besprochen. Erstmals hatten wir nun auch eine Bewerbung um einen Platz in einer unserer Kitas, in der explizit damit geworben wurde, dass das Kind allumfassend geimpft ist.

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der erste Monat ist rum… dumdidum…. #geschäftsführertagebuch

Der Januar ist vorbei. Wahnsinn. Gerade eben noch habe ich Weihnachten und Silvester gefeiert – und nun ist einer von zwölf Monaten des neuen Jahres schon wieder Geschichte.

Es gab viel Arbeit – wie immer. Und die Entwicklungen zum Anfang des Jahres lassen erahnen, dass das Jahr 2019 noch ziemlich viel weitere Jobs  und interessante Prozesse im Gepäck hat.

Mal eben kurz zusammengefasst, wie sich die Situation zu Beginn des Jahres darstellt:

  • „unser kleiner BER“ ist fertig. Nach mehrjährigem Vorlauf (Planung, Genehmigungsverfahren, Pannen, Bau) ist unsere Kita „Marienfelder Kiezhopser“ fertig geworden. Am 7. Januar haben  die ersten Kinder das Haus in Beschlag genommen. Es kümmert sie wenig, dass das Bauprojekt  rund 1.77 Millionen Euro verschlungen hat. Sie nehmen sich das Haus  einfach. Und das ist gut so!

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Vertrauen in Absprachen: riskant!?

16649925388_03f349d178_zAls Geschäftsführer bin ich dafür verantwortlich Arbeitsverträge zu unterschreiben und mit den Mitarbeitenden über Veränderungen / Anpassungen der vertraglich zu vereinbarenden Rahmenbedingungen zu verhandeln. Oft geschieht eine Veränderung auf Wunsch des Mitarbeitenden. Sei es der Wunsch nach Veränderung der Arbeitszeiten, Einsatz in einem anderen Projekt mit einem anderen Tätigkeitsschwerpunkt oder der Wunsch nach einer beruflichen Weiterentwicklung – im Sinne von „den nächsten Karriereschritt“ in der Organisation machen. In 8 von 10 Fällen geht das problemlos. Vor allem, wenn nur Anpassungen des Stellenumfangs etc. zu vereinbaren sind – ein quasi schon „automatisiert“ durchlaufender Prozess. Schwierig wird es, wenn mit dem Veränderungswunsch eine ganz neue Tätigkeit, neue Aufgaben und / oder neue Verantwortlichkeiten verbunden sind.

Wir wissen nicht, ob der Mitarbeitende den neuen Anforderungen zu 100 % gerecht wird, ob die Annahmen und Vorstellungen (auch Selbsteinschätzung) der Kolleg*innen bezogen auf die neue Stelle bzw. die neue Tätigkeit  realistisch und zutreffend waren.  Es bleibt also ein Risiko, denn möglicherweise erweist sich die getroffene Entscheidung zur Veränderung schon sehr bald als falsch. In manchen Fällen, müssen wir mit den Mitarbeitenden dann Vereinbarungen treffen, die einer arbeitsrechtlichen Überprüfung nur schwer standhalten können. Dies tun wir nur, wenn der Mitarbeitende den Wunsch nach Veränderung hat!  Sehr oft sind die Mitarbeitenden in den Gesprächen, in denen wir solche Entscheidungen und Vereinbarungen treffen, sehr kooperativ und wissen, dass die rechtlichen Grundlagen in mancherlei Hinsicht nicht 100%ig  gerichtssicher sind. Trotzdem wollen wir als Erwachsene Menschen „auf Augenhöhe“  angemessene Vereinbarungen treffen. Wenn wir dem Wunsch des Mitarbeitenden gerecht werden wollen, müssen wir teilweise „wackelige“ Vereinbarungen treffen, denn eine neue Probezeit z.B.  ist bei Kolleg*innen, die schon länger bei uns sind rechtlich, nicht durchsetzbar. Aber was, wenn sich herausstellt dass wir die Entscheidung später revidieren müssen?

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