…über das, was uns in dieser merkwürdigen Zeit beschäftigt. Ein Virus verändert die Welt. Auch die kleinen Welten jedes Einzelnen sind nicht länger, wie sie waren. Vieles ist nicht mehr normal; anderes, vorher kaum denkbares, scheint es langsam zu werden. Was ist, was bleibt, was kommt zurück. Darüber reden Mampel und Baumann in der „CoronaEpisode“ ihres Podcasts.
Mampel
Jugendeinrichtungen sind (auch) Bildungseinrichtungen #VielfaltJA
Vom 26.-28.9. tagt in Dortmund der bundesweite Fachkongress Kinder- und Jugendarbeit 2016. Unter dem Titel „Potenziale erkennen – Zukunft gestalten“ tauschen sich Fachkräfte aus ganz Deutschland über verschiedene Aspekte und Facetten dieses spannenden Bereichs innerhalb der Jugendhilfe aus. Der PARITÄTische Berlin begleitet den Kongress noch bis zum 2.10. mit einem „social-media-Marathon“ in den sozialen Netzwerken unter dem Hashtag #VielfaltJA.
Selbstverständlich beteilige ich mich zusammen mit den Kolleginnen und Kollegen aus dem Bereich Kinder- und Jugendarbeit des Stadtteilzentrum Steglitz e.V. an dieser Aktion. Denn: Wir wollen, dass einer breiten Öffentlichkeit bekannter und bewusster wird, was Kinder- und Jugendarbeit alles ist, wie vielfältig dieser Arbeitsbereich ist und wieviele wichtige Aufgaben und Funktionen Jugendarbeit für die Gesellschaft übernimmt. Jugendarbeit ist weit mehr als die pädagogische Begleitung von Kickerturnieren und Discoveranstaltungen (wenngleich auch die ihren Wert haben)….. Einrichtungen der Jugendarbeit sind auch wichtige Bildungseinrichtungen geworden.
Interview: „Der bloggende Geschäftsführer“
Am letzten Dienstag hat mich Christian Müller von sozial-pr zum Interview gebeten. Das Interview wurde aufgezeichnet und kann bei youtube angeguckt werden……..
Freu mich über Kommentare und Feedbacks 😉
Glückwunsch zur 100. Stadtteilkonferenz Lankwitz
Heute – am 14. Juni 2016 – tagt zum 100. mal die Stadtteilkonferenz Lankwitz – eine Idee, die unser Verein (damals hiessen wir noch Nachbarschaftsverein Lankwitz ) im Jahr 1997 entwickelte – zu einer Zeit, als „Runde Tische“ etc. als Instrument der Kommunikation im Sozialraum noch gänzlich unbekannt waren…. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass es eine heftige Auseinandersetzung zwischen mir und dem damaligen Leiter der Jugendförderung des Bezirksamtes gab, die darin mündete, dass das Jugendamt ein Rechtsgutachten in Auftrag gab, ob denn ein frei-gemeinnütziger Träger überhaupt berechtigt sei, zu einer solchen Runde einzuladen. Die Zeiten ändern sich. Zum Glück. Seit fast 20 Jahren treffen sich nun Kolleginnen und Kollegen aus den verschiedenen Ämtern des Bezirksamtes, VertreterInnen verschiedener Einrichtungen, Projekte und Vereine, der Kirchengemeinde, der Polizei, der Schule, der Wohnungsbaugesellschaft mit Vertreterinnen und Vertretern der Bezirkspolitik und Bürgerinnen und Bürger um über Probleme, Entwicklungen und v.a. Lösungen für den Kiez Lankwitz-Ost zu beraten.
Leider finde ich die allererste Einladung zur Stadtteilkonferenz nicht mehr…… Die hier dokumentierte 4. Einladung zum „Stadtteiltreffen“ beweist aber: Wir waren immer dicht dran an den ganz heissen Themen im Sozialraum ….. und das wird immer so bleiben!
Ich bin stolz und dankbar dafür, dass ich diese Stadtteilkonferenz über viele Jahre leiten und moderieren durfte – und wünsche für die nächsten 100 Sitzungen viel Erfolg und Spass…….
eine ganze Woche: „Digital Detox“
Ich fahre für eine Woche in den Urlaub. Samstag gehts los – eine Woche Rügen. Meer und mehr. Ein bisschen vom Wind durchpusten lassen, Sport treiben, gesunde Sachen essen und denken, runterkommen. Kraft tanken. Ick freu mir.
Ich habe mir vorgenommen, diese eine Woche als „digitale Fastenwoche“ zu nutzen: eine ganze Woche kein Facebook, kein Twitter, kein G+, kein XING, kein Blogbeitrag, keine Likes, keine Favs, keine Kommentare, keine Fotos, keine Statements in den sozialen Netzwerken. Kein morgendliches „Moin“, keine Twitter-Kaffeerunde mit der #sshg ;)…. Mein Klout-Score wird in den Keller sinken. Meine Online-Reputation wird Beulen und Schrammen abbekommen. Aber ich will es trotzdem versuchen. Herausfinden, wie es mir geht, wenn ich nicht ständig verfolge was passiert – und v.a. wie es mir geht, wenn ich versuche dem Drang zu widerstehen, alles was ich mache online zu stellen….
Flexibilität durch Führung
dieser (im November 2015 geschriebene) Beitrag von mir ist in der Ausgabe März/ April 2016 der Zeitschrift „sozialwirtschaft“ erschienen:
In Berlin werden im Jahr 2015 rund 75.000 Geflüchtete angekommen sein; bundesweit geht man von einer Million Menschen aus, die in Deutschland Zuflucht vor Krieg, Gewalt und Terror gesucht haben. In Berlin werden die neu angekommenen Menschen auf derzeit rund 100 Notunterkünfte verteilt, nach Klärung ihres aufenthaltsrechtlichen Status werden sie in der Regel auf sog. Gemeinschaftsunterkünfte verteilt, wobei der Anteil derer, die lange – zum Teil mehrere Monate – in Notunterkünften verbleiben müssem, mangels ausreichender Kapazitäten in Gemeinschaftsunterkünften immer größer wird. Die Unterbringung der Geflüchteten stellt nicht nur die Ämter und Behörden – in Berlin beispielsweise das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LaGeSo), das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), Senats- und Bezirksverwaltungen – vor große Herausforderungen, sondern vor allem auch die Träger bzw. Betreiber dieser Einrichtungen.
Heimat
Ab morgen (1.3.) ist die März-Ausgabe der „StadtteilZeitung“ des Stadtteilzentrum Steglitz e.V. in den bekannten Auslagestellen und in den Einrichtungen unseres Vereins erhältlich. Selbstverständlich ist die Zeitung auch online verfügbar – auf unserer Internetseite könnt ihr die neueste Ausgabe downloaden: stadtteilzentrum-steglitz.de/stadtteilzeitung/
Diese März-Ausgabe ist übrigens eine ganz besondere: Mit dieser Ausgabe feiern wir „20 Jahre Stadtteilzeitung“ – da sind durchaus auch ein bisschen stolz! Schwerpunktthema der aktuellen Ausgabe ist das Thema „Heimat“ – ein auf den ersten Blick sperriges, aber wahrlich spannendes Thema.
Hier mein Vorwort zur Geburtstagsausgabe:
Geschäftsführertagebuch: Machtlosigkeit
Wenn ich etwas wirklich hasse, dann ist es Machtlosigkeit….. oder besser: das Gefühl von Ohnmacht in einer offensichtlich fremdbestimmten Situation. Jemand entscheidet etwas, und du hast keine Möglichkeit diese Entscheidung zu beeinflussen – musst aber mit den Folgen klarkommen. Irgendwelche Leute, tun etwas ohne sich über mögliche Konsequenzen oder gar über ihre eigene Verantwortung für die Ergebnisse ihres Handelns Gedanken zu machen. Das scheint ein institutionelles, strukturelles Problem zu sein: Je abstrakter und „unpersönlicher“ ein Aufgabenbereich – z.B. in einer Behörde – zu sein scheint, desto weniger scheinen sich die in dieser Struktur handelnden Personen ihrer Verantwortung bewusst zu sein. Ein schlauer Mensch hat für dieses Phänomen mal den Begriff der „organisierten Verantwortungslosigkeit“ geprägt. Dieses Phänomen – gepaart mit Personalmangel und Überlastung der einzelnen Mitarbeitenden – führt z.B. in der Berliner öffentlichen Verwaltung zu den bundesweit berühmt-berüchtigten Fehlentwicklungen. Lageso, S-Bahn, BER sind zu Synonymen für das Versagen öffentlicher Steuerung geworden.
Bei uns im Stadtteilzentrum Steglitz spielen sich die Dinge auf objektiv viel kleinerem, aber deshalb für uns nicht minder bedeutsamen Niveau ab. Ich werde jetzt hier nicht das übliche Lageso- und Senatsbashing betreiben oder mich daran beteiligen. Aber ich möchte meinen Unmut darüber zum Ausdruck bringen, dass sich in diesem Bereich trotz zahlreicher Ankündigungen kaum etwas verändert. Unser Verein knabbert aktuell an Aussenständen bzw. fälligen Zahlungen in Höhe von rund € 400.000.-. Das ist für den einen oder die andere vielleicht eine vergleichsweise geringe Summe (ich hatte diese Woche mit Kollegen gesprochen, die bei den bei den gleichen Behörden auf rund 1,5 Millionen Euro an überfälligen Zahlungen kommen – für uns ist das ein richtiger Brocken. Mithin fast die komplette Summe, die wir monatlich für Lohn- und Gehaltszahlungen aufbringen müssen.
SoziFon – ein Podcast für uns Sozialfuzzis …….
…. und nicht nur für die!
Durch einen Hinweis von Hendrik Epe (von wem sonst……) bin ich auf der Seite entwicklungsbuero.org gelandet und bin schwer begeistert. Vom Angebot, von der Art der Kundenansprache, von den Inhalten. Klare Leseempfehlung!
Besonders interessant finde ich die Podcast-Reihe auf entwicklungsbuero.org, die sich verschiedenen Themen aus der Perspektive der Sozialarbeit nähert (der Betreiber des Blogs, Marc Kummer, ist selbst Sozialpädagoge). Ich freu mich riesig, dass ich diese Seite gefunden habe (nochmals VIELEN DANK dafür Hendrik), weil ich es klasse finde, dass es auch in unserer Zunft immer mehr Best-Practice-Beispiele für zeitgemäße Kommunikation, (Selbst-) Marketing und Fach-Öffentlichkeitsarbeit in digitalen Zeiten gibt.
Folge 8 von SoziFon gibt es Interview mit Hendrik Epe zum Thema „Neue Wege für Soziale Organisationen“. Sehr interessant! (zum anhören, einfach das Bild anklicken!)
5 Fragen an Jeannette Hagen: Wie Vaterentbehrung das Leben prägt.
Jeannette Hagen setzt sich in ihrem Buch mit den Folgen der Vaterentbehrung für den Einzelnen und die Gesellschaft auseinander und zeigt, wie wir aus der Opferrolle herausfinden und das, was wir uns immer vom Vater gewünscht hätten, in uns finden können: ein bedingungsloses Ja zu uns selbst. Die Fragen stellte Thomas Mampel, Geschäftsführer des Stadtteilzentrum Steglitz e.V. und Mitglied im Redaktionsteam jugendhilfe bewegt berlin, wo der Beitrag im Februar 2016 erstveröffentlicht wurde….
In Deinem Buch „Die verletzte Tochter“ setzt Du Dich mit den Folgen der Vaterentbehrung auseinander. Warum ist Vaterentbehrung ein Thema, ein Problem?
Dieser Frage kann man sich auf zwei Wegen annähern. Statistisch – dann lautet die Antwort, dass Vaterentbehrung zu signifikanten Häufungen bestimmter Straftaten oder Missbrauchserfahrungen führen kann. So sind Kinder, die ohne Vater aufwachsen, 10-mal mehr gefährdet, Drogen zu nehmen, 20-mal mehr gefährdet, sich im Gefängnis wiederzufinden, 33-mal mehr gefährdet, ernstlich körperlich misshandelt zu werden. Jene aus der Statistik, die selbst Verbrechen begehen, sind fast ausschließlich Jungs oder junge Männer. Diejenigen, denen etwas angetan wird, oder die sich selbst etwas antun, sind überwiegend Mädchen oder junge Frauen. Das unterstreicht die Aussage des Kinderpsychotherapeuten Dr. Hans Hopf, der über die Auswirkungen von Vaterentbehrung schreibt: „Jungen neigen dazu, den Schulhof zum >Kampfplatz< der eigenen inneren Konflikte zu machen, während Mädchen hierfür den eigenen Körper benutzen.“ Wobei – wie er mir mal in einem Gespräch bestätigte, Mädchen, bei denen das „Maß“ an Kränkungen oder Traumen voll ist, irgendwann auch dazu übergehen, nach außen gewalttätig zu werden. Was diese Kinder verbindet, ist die leichte Manipulierbarkeit. Kinder, die ohne Vater aufwachsen müssen und vielleicht dazu noch ein schlechtes Bild von ihm vermittelt bekommen, wie es häufig nach strittigen Trennungen der Fall ist, sind manipulierbarer als andere Kinder und gleichzeitig weniger geschützt, weil ein Elternteil und damit eben eine Meinung, eine Ansicht, eine Herangehensweise fehlt. Der Vater ist in der Mutter-Vater-Kind-Triade nicht nur dafür verantwortlich, dem Kind den Schritt weg aus der engen Bindung zur Mutter zu ermöglichen, sondern er ist auch maßgeblich an der Entwicklung dessen beteiligt, was wir gemeinhin als Gewissen bezeichnen. Väter lehren Kinder Grenzen zu erkennen und zu akzeptieren. Sie zeigen ihnen, was in ihnen steckt, bis zu welchem Punkt sie in Auseinandersetzungen gehen können, ohne dem anderen weh zu tun, ihn zu verletzen. Und sie unterstützen besonders Mädchen darin, nicht nur auf Schönheit und Äußerlichkeiten zu setzen, sondern sich über Fähigkeiten in der Welt zu behaupten.