„Wohlfahrt meets Social Entrepreneurship“ – es bewegt sich was……

Die beste Nachricht gleich am Anfang: Die Veranstaltung des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes am 5.12. im Umspannwerk Berlin war mit geschätzt rund 100 Menschen bestens besucht. Das Thema der Auftaktveranstaltung des „Innovationsforums“ des Paritätischen scheint einen Nerv getroffen zu haben. Kein Wunder: Wir leben in unruhigen Zeiten und der Veränderungsdruck in allen Bereichen des gesellschaftlichen, persönlichen und eben auch des sozialen Lebens hat ein ungeheures, teils angsteinflößendes Ausmaß erreicht. Und die Geschwindigkeit und die Dynamik  des Wandels lösen bei vielen Menschen – auch in der Sozialwirtschaft – Verunsicherung, aber auch Neugier aus. Beste Voraussetzungen für eine Veranstaltung, bei der sich Vertreter*innen der klassischen Wohlfahrt mit Social Entrepreneurs (by the way: Wie gendert man „Entrepreneur“?) treffen um sich auszutauschen und zu eruieren, wo es Schnittmengen und Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede und Differenzen gibt.

Markus Sauerhammer (@teraspri), Vorsitzender des Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland (SEND e.V.) betonte in seiner Keynote die Gemeinsamkeiten:

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Countdown

profils_sw 2Die Zeit rast – und die Arbeit wird nicht alle. Ich arbeite sehr gern. Und ich arbeite auch sehr gern sehr viel. Aber aktuell habe ich das Gefühl, dass sich die Dinge zuspitzen…… Aktuell meint: die letzten Wochen und Monate. Nicht nur wegen der vielen Arbeit im Zusammenhang mit dem Zuzug von Flüchtlingen in unseren Bezirk. Aber auch. Es stellen sich ganz neue Aufgaben. Der Aspekt „Reaktionsgeschwindigkeit“ bekommt eine neue Bedeutung. Wir werden angefragt, ob wir innerhalb von zwei Stunden eine Notunterkunft für 150 Geflüchtete eröffnen können; wir sind aufgefordert innerhalb von einer Woche Konzepte und Anträge für vollkommen neue Projekte und Angebote einzureichen; alte Produkte wandern in den „Papierkorb der Geschichte“ – neue Formate erblicken das Licht der Welt. Wir wagen uns auf ganz neue Terrains vor. Ich glaube, dass ich noch nie in meinem Leben soviel gearbeitet habe wie jetzt. Das ist alles unglaublich aufregend. Und anstrengend. Und schön. Das Stadtteilzentrum Steglitz wird in diesem Jahr 20 Jahre alt, die .garage berlin im nächsten 10. Wir erleben wilde Zeiten.

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Ihr könnt mich mal…..

unterstützen, bitte.

Ich bitte die blöde und möglicherweise irreführende Überschrift zu entschuldigen. Ich wollte unbedingt Eure Aufmerksamkeit gewinnen. Scheint geklappt zu haben 🙂

Am Freitag bin ich eingeladen in die HWR. Der großartige Prof. Dr. Sven Ripsas hat mich eingeladen in sein Seminar zum Thema „Social Entrepreneurship“. In Interviewform wollen wir uns diesem „Phänomen“ nähern und Beispiele und Fragen aus dem sozialunternehmerischen Alltag diskutieren. Ich werde über diese Veranstaltung berichten….

Heute – ich weiss: sehr kurzfristig – möchte ich Euch um ein paar „Stichworte“ bitten:

  • Was verbindet Ihr mit dem Begriff „Social Entrepreneurship“?
  • Passen Social Entrepreneurship und „klassische Sozialwirtschaft“ zusammen – oder nicht? Warum?
  • Was würdet Ihr StudentInnen mit auf den Weg geben, die sich sozialunternehmerisch engagieren wollen?

Ein paar knackige Kommentare zu diesen 3 Punkten wären klasse. DANKE!

Lesetipp: „Wir Abgehängten – Plädoyer für eine Managementwende“

Ich bitte um Verständnis, dass dieser  Beitrag in meinem Blog hauptsächlich aus einem Zitat besteht. Aber der Text aus dem ich zitiere hat es in sich. Oliver Schmidt formuliert auf der Plattform Carta ein flammendes Plädoyer für eine längst überfällige Managementwende.

Oliver Schmidt

Oliver Schmidt

Seine These: Deutsches und europäisches Management ist  verhaftet in alten und überholten Modellen, die aus den Ur-Zeiten der industriellen Epoche stammen –  die aber nicht geeignet sind die Herausforderungen an die Gestaltung von Kunden-Produzenten-Beziehungen in der Ära der digitalen Revolution zu meistern. Amerikanische und asiatische Geschäftsmodelle zeigen den Weg auf – radikal, grundsätzlich, kompromisslos.

Wie stellen wir uns diesen Herausforderungen – was bedeuten diese Herausforderungen insbesondere auch für die Sozialwirtschaft –  einer Branche, die unter heftigstem Innovationsdruck steht?

Oliver Schmidt hierzu:

„Der Kopf ist ja bekanntlich rund, damit das Denken die Richtung ändern kann. Auch Innovation verläuft nicht linear, und deshalb lässt sich nicht vorhersagen, wo sie beginnt, wie sie verläuft und wo sie endet. Statt sich eindimensional auf Produktinnovation zu fixieren ist es für Unternehmen wichtig, Veränderung auf allen Ebenen zuzulassen und zu fördern: Unternehmenskultur, Kundenbeziehungen und Management sind Handlungsfelder, die mindestens ebenso nach Innovation fragen, wie unsere Angebotspalette.

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Gründen im Sozialen Bereich: (D)ein Unternehmen für eine bessere Welt

eine Seminarempfehlung der .andersberater …. 


Logo_andersberater_color_web-200x89Die Anforderungen einer Unternehmensgründung im Sozialen Bereich werfen besondere Fragen auf. Thomas Mampel ist selbst Sozialunternehmer und arbeitet seit über 20 Jahren erfolgreich im Sozialbereich. In seinem Workshop am 14.03. und 15.03.2015 werden die Kriterien und Rahmenbedingungen einer Gründung im Sozialbereich aufgegriffen und geklärt.

INHALTE

Vereinsgründung / alternative Organisationsformen

  • formale Vorraussetzungen der Vereinsgründung;
  • Überblick in die Bestimmungen des Vereinsrechts;
  • Anforderungen an die Satzung;
  • Eintragung in das Vereinsregister
  • Die gemeinnützige GmbH / UG, sonstige Organisationsformen (insbesondere die eingetragene Genossenschaft /Überblick)
  • Grundlagen der Gemeinnützigkeit (Abgabenordnung);
  • freiberufliche Tätigkeit

Finanzierung

  • Finanzierungsarten
  • wichtige Stiftungen und deren Fördervoraussetzungen
  • Stiftungsdatenbanken;
  • Förderinstrumente des SGB II
  • Fundraising, Sponsoring;
  • EU-Finanzierung (Logik, Beispiele)
  • Verwendungsnachweis / Anforderungen an die Buchhaltung;

Konzeptentwicklung

  • Bausteine eines Konzeptes

Öffentlichkeitsarbeit

  • suche nach „geeigneten“ Medien für das Projekt (Faltblätter, Broschüren, Internet…);
  • social networks / social media
  • Verfassen von Presseerklärungen /-informationen

Wichtige Kooperationspartner

  • Vorstellung der Ziele und Aufgaben der Wohlfahrtsverbände und wichtiger Dach-und Fachverbände;
  • Netzwerke
  • Ziele und Aufgaben von Servicegesellschaften

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Keiner weiss Bescheid – alle machen mit? Es geht auch anders…….

Kreative Strategieplanung für Soziale Organisationen und Unternehmen 

Logo_andersberater_color_web-200x89Die Business Canvas, das Design Thinking Modell, die Empathie Map, das Touch Point Modell, das Strategiedreieck, das Moodboard und das Strategietableau bieten mehr als nur die schnelle Visualisierung komplexer Zusammenhänge auf einen Blick. Etablierten Unternehmen, Gründern, temporären Projekten und gemeinnützigen Organisationen bietet der geschulte Umgang mit den unterschiedlichen Modellen eine Vielzahl an konkreten Tools, um die eigene Aufstellung zu überprüfen. Neue Produkte, neue Märkte oder andere interne Prozesse lassen sich mit den Strategiemethodiken hervorragend planen und ausprobieren. Erfolgsrelevante Schlüsselfragen wie Führung, Organisation, Marketing und CSR Management lassen sich mit der Business Canvas, Strategietableau, Moodboard und den anderen dauerhaft entwickeln und im Unternehmen etablieren.

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Soziales Unternehmertum zur Förderung sozialer Innovation

© mindscanner - Fotolia.com

© mindscanner – Fotolia.com

Am Montag und Dienstag der kommenden Woche bin ich bei einer Veranstaltung des „Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.V.“ Der Name steht für Tradition und (das verrät der Begriff „Fürsorge“) für ein eher klassisches Modell der Sozialarbeit. Umso erfreulicher, dass sich der Deutsche Verein nun auch dem Thema „Soziales Unternehmertum“ widmet. Ein weiterer Beleg dafür, dass dieses Konzept in der Mitte der Fachwelt ( und der Gesellschaft ?) angekommen ist.

Die Ankündigung der Tagung, die im NH Hotel Alexanderplatz in Berlin stattfindet, verspricht viele Anregungen und hilfreiche Informationen:

„Im Rahmen ihrer Initiative für Soziales Unternehmertum hat die Europäische Kommission Maßnahmen und Aktionen ins Leben gerufen, um ein Umfeld zur Förderung der Sozialunternehmen als Schlüsselakteure der Sozialwirtschaft und der sozialen Innovation zu schaffen. Es sollen innovative Ideen zur Bewältigung der vielfältigen und zahlreichen sozialen Bedürfnisse unterstützt werden. Die möglichen Handlungsfelder sind, wie die gesellschaftlichen Herausforderungen selbst, vielfältig: Armutsbekämpfung, Integration in den Arbeitsmarkt, Verringerung von Jugendarbeitslosigkeit, Umgang mit dem demografischen Wandel, Pflege älterer Menschen, Prävention…

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Soziale Innovation durch Ressourcenorientierung

John

Foto: DPW

Die Vorsitzende des Berliner Landesverbandes des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes (DPW) hat als Vorwort der aktuellen Ausgabe des Mitgliederrundbriefes einen bemerkenswerten Beitrag zum Thema „soziale Innovation“ geschrieben, in dem sie sich auch auf Begrifflichkeiten wie „social entrepreneurship“ und  „soziales Unternehmertum“  bezieht und diese auf eine sehr anschauliche und (aus meiner Sicht) sehr plausible Art entmystifiziert und nachweist, welche kreative Kraft mitunter auch aus den „klassischen“ Organisationen des Sozialsektors entspringt . OT  Barbara John: „Ob unseren Mitgliedern wohl immer bewusst ist, wie sozial innovativ ihre Projekte sind? Wahrscheinlich nicht. Vermutlich würden sich auch die wenigsten von ihnen als Sozialunternehmer, also Social Entrepreneurs bezeichnen. Dieser Begriff hatte in den letzten Jahren Konjunktur und schien das erstrebenswerte Vorbild zu sein. Soziale Innovation, so klang es in der Diskussion immer wieder an, funktioniert nur mit einem großen »Macher«, der charismatischen Gründerpersönlichkeit. Ohne Zweifel braucht es im Einsatz gegen soziale Probleme eine treibende Kraft – eine Person oder eine Gruppe, die engagiert ist, neue Ideen umsetzt, Freiwillige motiviert und Gelder beschafft. Doch in der Debatte um Social Startups und soziale Innovation werden oft die kreativen Ansätze innerhalb bestehender Organisationen übersehen.“

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„Genossenschaft für urbane Kreativtität“ will für 60 Millionen bauen

Foto: (c) Fotolia

Foto: (c) Fotolia

Zusammen mit den ehemaligen „Kater-Holzig“-Machern und unterstützt durch die städtische Wohnungsbaugesellschaft Gewobag will die Genossenschaft für urbane Kreativität ein „Gründungszentrum für Kreative“ bauen. Kostenpunkt 60 Millionen Euronen…… Ich finde die Idee mutig, ungewöhnlich, riskant, waghalsig, schräg. Und deshalb gut. Gründungen und Projekte im Kreativ- und Sozialbereich dürfen auch mal so sein…….oder?

Die „Berliner Zeitung“ berichtete schon im April diesen Jahres und zitiert einen der Gründer: „Ziel des Ganzen sei aber nicht Rendite, (…), sondern in dem Haus sollten „die kreativsten Köpfe an Antworten auf  Fragen unserer Zeit“ tüfteln. „Wir haben, im Gegensatz zu vielen Menschen, keine Angst vor der Zukunft, sondern wir wollen gemeinsam an einer besseren Zukunft arbeiten“, sagte Steinhauser.“

Den ganzen Artikel gibt es H I E R

Was denkt Ihr? Dürfen Gründungen im kreativen oder gar im sozialen Bereich soooooo viel Geld kosten? Dürfen „social entrepreneurs“ solche Risiken eingehen?

(m)ein kleines Fazit von der deGUT 2014

IMG_3073Zum 30. mal fanden in diesem Jahr die „Deutschen Gründer- und Unternehmertage“ – kurz: deGUT – in Berlin statt. Und in 2014 wieder – wie im Vorjahr – im altehrwürdigen Hangar 2 des alten Flughafen Tempelhof. Am 17. und 18. Oktober gaben sich Gründungsberater, Unternehmensberater, Banken, Dienstleister aller Art und Gründerinnen und Gründer ein „Stell-Dich-ein“. Begleitet wurde die Messe von einem ziemlich umfangreichen Seminar- und Workshop-Programm…

Meine Eindrücke von der Messe in Stichpunkten:

  • die Stimmung war entspannt – keine „Marktschreier“, keine bekloppten Showelemente – stattdessen viel Raum und Zeit für Gespräche mit den Ausstellern…
  • Alles, was in Berlin-Brandenburg Rang und Namen in der Gründungsszene hat, war vertreten: die Bundesregierung, die KfW, die Wirtschaftsförderungen der Bezirke, die IBB und die wichtigen Hausbanken, Coachinginstitute, Anwaltskanzleien, Steuerberater…… und natürlich auch die .garage berlin.
  • es waren relativ viele Gründerinnen und Gründer da. In den Vorjahren hatte ich eher das Gefühl, dass das „Schau-Laufen“ der Gründungsberater und Coaches im Vordergrund steht. Diesmal waren (zumindest an unserem Stand) die Menschen in der Mehrheit, die tatsächlich gründen wollen und nach guten Beratungs- und Unterstützungsangeboten suchen.

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