Die Schande von Moria

Ich bin wirklich hart im Nehmen. Aber wenn ich die Bilder vom Flüchtlingslager Moria auf Lesbos sehe, treibt es mir die Tränen in die Augen. Es ist eine Schande für Deutschland, für Europa, für die ganze Welt, dass den Menschen, die dort unter unmenschlichen Bedingungen zusammengepfercht sind, nicht geholfen wird. Und Hilfe wäre so einfach zu machen, wenn man denn wollte. 

Blogger-Kollege Wilhelm hat dazu mal was aufgeschrieben. Und ich möchte Euch seinen sehr persönlichen Beitrag zur Lektüre empfehlen:

ein Auszug:

„Unmenschliche Zustände also nach wie vor – und ein deutliches Zeichen, dass sich nichts, aber auch rein gar nichts geändert hat, seit die Welle der Empörung vor drei Monaten durch unser Land gerollt und schnell wieder abgeebt ist. (Und ich bin mir nicht mal sicher, ob die damals zugesagte Zahl von ein paar tausend Menschen inzwischen aufgenommen wurde, die Deutschland seinerzeit übernehmen wollte)

Müssig in dem Zusammenhang zu erwähnen, dass (auch, wenn wetterbedingt gerade sehr wenig Menschen auf dem Mittelmeer unterwegs sind) beinahe alle Rettungschiffe der NGO’s immer noch an der Leine liegen und die Häfen in Italien und Griechenland  aus fadenscheinigen Gründen nicht verlassen dürfen..
Es ertrinken also weiter Menschen, weil Europa das so will.“

Hier gehst zum vollständigen Beitrag

Corona – und die Sache mit der Eigenverantwortung

#umdenken

Das RKI meldete heute (11.12.2020) knapp 30.000 Covid-19-Neuinfektionen und fast 600 Tote innerhalb eines Tages. Die Politik möchte bis Weihnachten warten, um danach einen komplett-Lock-Down in Kraft zu setzen. Und viele Leute in meinem Umfeld sind unzufrieden, weil sie glauben, dass dieser Schritt zu spät kommt. Und gehen dann erstmal zum Weihnachtsshopping…… 

Die Lage unserer Geschäftstelle in der Nähe einer großen Berliner Einkaufsstraße bringt es mit sich, dass ich jeden Tag sehe, wie Menschen mit der aktuellen Corona-Situation umgehen: Volle Gehwege, lange Schlangen vor den Kassen der Kaufhäuser. Buntes Treiben vor den wenigen Glühwein- und Bratwurstständen. Menschen über Menschen – von Kontaktbeschränkung und Zurückhaltung wenig zu sehen. Gleichzeitig höre ich immer wieder, dass die Menschen Politik dafür kritisieren, dass der „Lock-Down-light“ nicht früher zu  einen „richtigen“ Lock-Down verschärft wurde, dass Politik die Situation falsch eingeschätzt habe und deshalb Schuld an der dramatischen Entwicklung der Infektionszahlen sei. Ich komme ins grübeln……

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Wie wir Älteren #fridaysforfuture unterstützen können

© DOC RABE Media – Fotolia.com

Wir Älteren haben wesentlichen Anteil daran, dass das Klima unseres Planeten in eine dramatische  Krise geraten ist. Der Klimawandel ist zu einer existentiellen Angelegenheit für alle nachfolgenden Generationen geworden. Aus diesem Grund gehen Schülerinnnen und Schüler auf die Straße. Jeden Freitag. Überall auf der Welt. Eine große kleine Schwedin hat angefangen, heute demonstrieren zigtausende in Europa, Neuseeland, Hawai….. global. Weltumspannend. Das berührt mich, macht mir Mut, fordert mich heraus!

Vielen Beamten und Politikern fällt nichts anderes ein, als (manchmal sogar noch „freundlich“ und das Engagement „anerkennend“ verpackt) diesen jungen Menschen mit Strafen und Sanktionen zu drohen. Denn Schule schwänzen wird als schlimmes Vergehen in diesem Land gewertet. (In einem Land, das seit Jahren das Thema Unterrichtsausfall und Bildungsnotstand nicht in den Griff bekommt übrigens…..) Ich denke, da ist unsere Solidarität gefragt und ich möchte uns alle auffordern, zu überlegen, wie wir diese guten jungen Leute  unterstützen können.

Einige Ideen von mir – Ihr habt sicher noch viel mehr:

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#steglitzhilft – Statusupdate KW 5

© frogarts - Fotolia.com

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In der Notunterkunft Lippstädter Strasse tobt nach wie vor das Leben. Zwar ist die Belegungszahl etwas gesunken (aktuell leben rund 200 Flüchtlinge in der Halle) – aber dennoch bleibt die Situation für die Menschen dort schwierig. Die Ausstattung der Halle – v.a. die sanitärtechnische Infrastruktur – stösst an ihre Grenzen.

Umso mehr freuen sich alle Beteiligten über das erfreulich große ehrenamtliche Engagement und die Unterstützung aus der Nachbarschaft. Eine stabile Gruppe von Ehrenamtlichen, die sich über weitere Unterstützung sehr freut (siehe unten), organisiert neben der Spendenannahme und -ausgabe mittlerweile auch einige  Aktivitäten für die Flüchtlinge. Unter anderem wird ein stark nachgefragter Deutschkurs angeboten, Flüchtlinge werden bei Arzt- oder Behördengängen begleitet  und es fand ein erster „Ausflug“ in den „kieztreff“ des Stadtteilzentrum Steglitz in der Celsiusstrasse statt, wo die Stamm-Besucher der Einrichtung zusammen mit Ehrenamtlichen Kuchen, Tee und Kaffee mit rund 30 Flüchtlingen genossen haben, während die Kinder malten und spielten. Am Freitag kommt die Menschen aus der Sporthalle wieder in den „kieztreff“ – und dann wird gemeinsam gekocht und gegessen. Gelebte Nachbarschaft.

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„Soziale Verantwortung“? – 140 Zeichen reichen nicht…..

© Stauke - Fotolia.com

© Stauke – Fotolia.com

Vor ein paar Tagen haben die Kollegen von responti auf Twitter die Frage gestellt, was für uns „soziale Verantwortung“ bedeuten würde. Ich habe geantwortet: „meinen bestmöglichen Beitrag für eine gerechte und solidarische Gesellschaft zu leisten…“  Twitter lässt nur Nachrichten mit 140 Zeichen zu – es versteht sich daher von selbst, dass die Beiträge dort eher oberflächlich und schlagwortartig daher kommen….. Aber zum Glück, kann ich meine Gedanken ja in meinem eigenen kleinen Blog etwas ausführlicher erläutern 😉

Was bedeutet „Soziale Verantwortung“  für mich konkret?

  • Ich engagiere mich für Menschen, die schlechtere Startbedingungen haben als andere, damit auch sie die Chance haben, das Beste aus ihren Talenten, Ressourcen und Möglichkeiten zu machen.
  • Wenn es Menschen schlecht geht und sie Mangel leiden, frage ich nie, woher sie kommen und wohin sie wollen. Auch die „Schuldfrage“ stellt sich nicht. Wer Hilfe und Solidarität braucht, muss Hilfe und Solidarität bekommen.
  • Ich streite politisch gegen Ungerechtigkeit und Armut. Ich bin Mitglied der SPD – für mich (!) die richtige Heimat für Menschen, die sich für eine solidarische und gerechte Gesellschaft engagieren möchten. Ich habe aber auch hohen Respekt vor (fast) allen anderen Meinungen und vor Menschen, die sich in ehrenwerter Absicht für eine bessere Welt engagieren  – auch und gerade wenn sie dies in einer anderen (demokratischen) Partei oder Initiative tun. Viele Wege führen zum Ziel. Wir brauchen eine „Koalition der guten Leute“. Manche der fortschrittlichsten und engagiertesten Mitmenschen, die ich kenne, sind in der CDU. Das finde ich gut.

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200 Flüchtlinge ab Weihnachten in Lichterfelde-Süd – Steglitz hilft!

(Information des Stadtteilzentrum Steglitz e.V. vom 23.12.14)

> Bitte beachtet aus dieses U P D A T E !)

SolidaritätÜberraschend erreichte uns heute die Nachricht, dass schon am 23./24.12. bis zu 200 Flüchtlinge in Lichterfelde Süd ankommen werden. In Anbetracht der großen Not, hatte das Sportamt des Bezirks dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (LaGeSo) die vorübergehende Nutzung der doppelstöckigen bezirklichen Sporthalle in der Lippstädter Strasse 5 zugesagt. Dort werden die Flüchtlinge heute oder morgen einziehen. Bezirksbürgermeister  Kopp und Herr Allert (Leiter des LaGeSo) sollen vereinbart haben, dass diese Notunterkunft nur längstens bis zur Öffnung der Containeranlage an diesem Standort (vorr. April 2015) geöffnet bleibt.

Das Stadtteilzentrum Steglitz e.V., das vom Berliner Senat mit der Begleitung und  Betreuung des Willkommensprojektes an der geplanten Flüchtlingsunterkunft Ostpreußendamm / Lippstädter Strasse beauftragt ist, wird sich selbstverständlich auch für die Flüchtlinge in der Sporthalle auf dem Gelände engagieren. Schon ab dem 1. Weihnachtsfeiertag können Steglitzerinnen und Steglitzer und andere engagierte BürgerInnen Sachspenden (Kleidung, Spielzeug, Hygieneartikel) im  Kinder-, Jugend- und Nachbarschaftszentrum KiJuNa in der Scheelestrasse 145 in Lichterfelde – Süd abgeben. Sobald wir mehr wissen und eine Meldung haben, was konkret und am dringendsten benötigt wird, werden wir entsprechende Aufrufe in Umlauf bringen.

Wer helfen kann und möchte, kann eine Mail an helfen@sz-s.de schicken oder Veronika Mampel vom Stadtteilzentrum Steglitz anrufen (030 77205305).

Vielen Dank für Eure / Ihre Unterstützung – und schöne Weihnachten!

Thomas Mampel, Geschäftsführer Stadtteilzentrum Steglitz e.V.

„Kiek in“ in Marzahn: Solidarität und Spenden sind gefragt…!

DSCF1353LeserInnen dieses Blogs und Freunde und Partner des Stadtteilzentrum Steglitz können sich sicher noch erinnern: In der Silvesternacht 2012/2013 wurde das Kinder-, Jugend- und Nachbarschaftszentrum KiJuNa vorsätzlich in Brand gesetzt – große Teile des Untergeschosses, die Fassade und Teile des Erdgeschosses sind Opfer der Flammen geworden und konnten teilweise mehrere Monate nicht genutzt werden. Und auch im weiteren Verlaufe des Jahres kam es immer wieder zu Vandalismus und mutwilliger Zerstörung. Nicht immer konnten Täter ermittelt werden, die Motivation solcher Angriffe bleibt schleierhaft.

Was uns immer gut getan hat in solchen Situationen, war die Solidarität und die Unterstützung der Menschen aus der Nachbarschaft – auch in Form von Mitarbeit beim aufräumen, reparieren, renovieren oder in Form von Sach- und Geldspenden.

Kita des „Kiek In“ nach Anschlag vorerst nicht mehr nutzbar

In der Silvesternacht 2013/2014 wurden unsere Freunde und KollegInnen vom „Kiek In“ in Marzahn-Hellersdorf Opfer eines Angriffs. Meine Geschäftsführer-Kollegin aus dem Marzahner Stadtteilzentrum hat eine Pressemitteilung verfasst. Lest selbst:

„Lieber Besucher/innen des Nachbarschafts- und Familienzentrums „Kiek in“, liebe Eltern der Kita „Kiek mal“!
In der Silvesternacht 2013 zu 2014 ist in unser Haus eingebrochen worden, jedoch nicht um etwas zu stehlen, sondern – und anders können wir uns diese Tat nicht erklären – um die Arbeit unserer Kita und unseres Stadteilzentrums bewusst zu sabotieren. Bisher unbekannte Täter haben gezielt Wasserleitungen zerstört und die Räume über alle Etagen mit Wasser geflutet! Das Wasser lief über Stunden ins Haus und große Teile sind nun schwer beschädigt und vorerst nicht mehr nutzbar. 

Der Kitabetrieb aber auch die vielen nachbarschaftlichen, sozialkulturellen wie Beratungsangebote für die Bürger/innen unseres Stadtteils werden dadurch in der kommenden Zeit erheblich einschränkt sein. Wir bitten um Ihr Verständnis. Ein Notbetreuungsplan für unsere Kitakinder, die es am schlimmsten trifft, wird derzeit erstellt. 

Es wird viel Arbeit und Einsatz, Geduld aber auch erheblicher finanzieller Mittel bedürfen, das Haus wieder für seine Besucher/innen und Nutzer/innen herzurichten. Unterstützung jeder Art ist willkommen.“

Eure Unterstützung ist gefragt

Vielleicht habt Ihr die Bilder in der rbb Abendschau am Freitag abend gesehen …. Wenn nicht:  H I E R ist der  Link zur Mediathek. Was ich da gesehen habe, hat mir fast die Tränen in die Augen getrieben und macht wütend und sprachlos…. Das hilft den Kolleginnen und Kollegen aber gar nicht. Deshalb schreibe ich diesen kleinen Beitrag, verbunden mit der Bitte, Euer Herz und Eure Brieftasche zu öffnen und für das KIEK IN zu spenden!

Hier die Daten für das Spendenkonto:

Kiek in – Soziale Dienste gGmbH
Berliner Volksbank
BLZ: 100 900 00
Konto-Nr.: 235363 1015

Wenn Ihr nicht spenden könnt, aber vielleicht eine andere Idee habt, wie Ihr helfen könnt, wendet Euch am besten direkt an das KIEK IN (gabriele.geissler  (at) gmbh-kiekin.de). Gern könnt Ihr Euch auch  an mich wenden und ich vermittle den Kontakt nach Marzahn. Was aber bitte JEDE/R machen kann: Teilt diesen Beitrag massenhaft in Euren Netzwerken (Facebook, Twitter, XING, G+ usw.) und bittet Eure Kontakte ebenfalls um Unterstützung!

Ich danke Euch!

Ich möchte bitte mehr bezahlen

Gestern habe ich eine Reportage auf radioeins gehört. Es ging um „Primark“ und um die Bedingungen, die es möglich machen, dass Klamotten dort (und bei anderen Kleidungsdiscountern) zu absolut lächerlich niedrigen Preisen verscherbelt werden können. Es kamen Fachleute zu Wort, die über die furchtbaren und menschenverachtenden Produktions- und Lebensbedingungen in Bangladesch berichteten. Die Bilder der eingestürzten Fabrikgebäude sind uns allen ja noch frisch in Erinnerung…..

Ein Experte berichtete, dass Fabrikarbeiter(innen) in Bangladesch umgerechnet ca. 30.- € im Monat verdienen – für 12-16 Stunden Arbeit am Tag. Das ist selbst für dortige Verhältnisse sehr wenig; die Arbeiter(innen) leben dort in katastrophalen Verhältnissen in den Slums der großen Städte. Was mich vollkommen erschüttert hat: Würde man den Lohn der dort arbeitenden Menschen verdoppeln um wenigstens ein halbwegs auskömmliches (Über-) Leben zu ermöglichen, dann würde sich der Preis für  ein T-Shirt bei Kik, Primark und Co. gerade mal um 12 Cent erhöhen….

Ich gebe hiermit bekannt: Ich möchte bitte auf jeden Fall gern mehr bezahlen….. gern auch mehr als 12 Cent zusätzlich, wenn dies dazu beiträgt, dass die Menschen in Bangladesch (und anderen „Billig-Lohn-Ländern“) besser / menschenwürdiger leben können. 

Und ansonsten: Wir haben es in der Hand. Es wird Zeit, dass wir unsere Verbrauchermacht solidarisch für die Ärmsten der Armen nutzen.