Allein sein

szs_mittelpunkt_1-2018_Cover-722x1024Das Magazin „Im Mittelpunkt“ des Stadtteilzentrum Steglitz e.V. hat sich diesmal dem Schwerpunktthema „Allein sein“ gewidmet. Hier mein Vorwort zu dieser Ausgabe:

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

„Alleinsein“ ist das Thema dieser Ausgabe unseres Magazins „Im Mittelpunkt“.

Ein schwieriges Thema. Allein sein ist eine ambivalente Angelegenheit: Auf der einen Seite braucht jeder Mensch Zeiten, in der nur an sich denken und nur für sich sein kann, um zu sich und zur Ruhe kommen. Wenn ich allein bin, ordnen sich meine Gedanken, ich kann mich gehen lassen und komme so allmählich bei mir an. Und dann bin ich wieder fit für Gemeinschaft, Austausch und Kommunikation mit anderen. Bereit für die Arbeit mit Menschen.

Problematisch wird die Sache, wenn man unfreiwillig allein ist. Dann fühlen sich Menschen oft einsam und verlassen. So geht es vielen Menschen, die ihren Partner verloren haben. So geht es sehr vielen alten Menschen, die keinen Zugang mehr zu gesellschaftlichem und kulturellem Leben finden. So geht es vielen armen Menschen, für die es finanziell nicht möglich ist abends mit Freunden, was essen oder trinken oder mal ins Kino zu gehen und Einladungen zu solchen Verabredungen immer ablehnen müssen. Viele Menschen, die aus Krieg und Not zu uns geflüchtet sind, leiden unter Einsamkeit, weil sie ihre Familien zurücklassen mussten und nun nicht nachholen dürfen.

Einsamkeit ist bitter. Einsamkeit macht bitter. Aber: Einsamkeit kann überwunden werden. Wir können aktiv die Gesellschaft anderer Menschen suchen. Auch wenn wir kein Geld haben, auch wenn wir in unserer Mobilität eingeschränkt sind, auch wenn wir hier in dieser Stadt kaum jemanden kennen.

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20 Jahre – und das ist erst der Anfang

Niemals aufgebenHeute feiern wir Geburtstag: Das Stadtteilzentrum Steglitz feiert seinen 20ten….. Zwei Jahrzehnte, die aufregend, anstrengend, spannend, mitreissend, fröhlich, traurig, ……besonders waren. Ich möchte keinen Tag missen. Ich gehörte mit zu denen, die diesen Verein 1995 gegründet haben. Meine Frau – die bis heute eine tragende und (an-) treibende Kraft in diesem Verein ist – , war auch schon bei der Gründung dabei. Der Aufbau, alle Krisen, jedes Auf und Ab haben unser Familienleben nachhaltig beeeinflusst. Unsere Kinder können ein Lied davon singen. Wenig gemeinsame Freizeit, kurze Urlaube, Heiligabend im Nachbarschaftstreff, unzählige Wochenenden im Büro. Danke, dass Ihr das alles mitgetragen und ausgehalten habt!

Heute nachmittag feiern wir. Ab 17 Uhr werden erst Reden gehalten und dann das Tanzbein geschwungen. Ich bin fröhlich angespannt. Freu mich auf die Party. 20 Jahre gehen nicht spurlos an einem vorbei. 20 Jahre sind ein relativ großer Teil meines bislang 53 Jahre umfassenden Lebens……. Ich bin hungrig und durstig nach mehr von diesem Leben. Ich kann nicht genug davon bekommen. Das ist meine Form von „work-life-balance“……. „Wenn Du das liebst, was Du jeden Tag tust, brauchst Du nie wieder arbeiten…..“ Da ist was dran.

Liebe Freunde, draussen an den Empfangsgeräten: Lasst uns das Glas (oder die Tasse) heben: Ich danke Euch für Eure Begleitung, Unterstützung, Eurer Vertrauen, Eure Kritik, Eure Freundschaft, Eure Verwunderung, für Euer Verständnis – und dafür, dass Ihr da seid. Und jetzt könnt Ihr bitte weiterarbeiten….. 😉

#nurmalso

(Wo-) Menpower gefragt / #steglitzhilft – update 2.2.15

© frogarts - Fotolia.com

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Mittlerweile leben 250 Flüchtlinge in der Halle in der Lippstädter Straße. Die Spendenbereitschaft der Menschen aus der Nachbarschaft war (und ist weiterhin) enorm – wir konnten alle Flüchtlinge mit dem Nötigsten an Kleidung versorgen. Viele Menschen haben darüber hinaus Spielzeug und Hygieneartikel ins KiJuNa oder direkt in die Sporthalle gebracht. Grandios. Allerdings sind mittlerweile alle Lager voll – und wir können derzeit keine weitere Kleidung annehmen (Ausnahme: Jeans und Pullis in schlanken Herrengrößen). Auch Hygieneartikel werden weiterhin gebraucht. Sollte sich die Situation ändern, geben wir natürlich sofort Bescheid.

Nachdem die Menschen nun erstmal mit Kleidung und wichtigen „Alltagsutensilien“ versorgt sind werden wir die  Ausqabe weiterer Spenden in der Halle auf zwei Tage je Woche konzentrieren, nämlich auf Dienstag und Donnerstag jeweils in der Zeit von 16.00 Uhr bis 18.00 Uhr. Hierfür brauchen und suchen wir noch dringend weitere ehrenamtliche Helferinnen und Helfer.

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Neue Nachbarn in Steglitz sind herzlich willkommen

#umdenken

#umdenken

Tausende Menschen fliehen vor Krieg und Gewalt aus ihren Heimatländern und suchen Zuflucht in Deutschland . Berlin steht vor der grossen Herausforderung, jeden Monat rund 1.500 neue Flüchtlinge aufzunehmen.

Im Oktober hat der Senat beschlossen berlinweit sechs sog. „Containerdörfer“ zu errichten, zwei davon in Steglitz-Zehlendorf: Am Osteweg  entsteht eine Unterkunft für 340 Bewohner, am Ostpreußendamm 108 wird für 300 neue Nachbarn geplant.
Die Berliner Stadtteilzentren sind vom Senat beauftragt, die Entstehung und Etwicklung einer „Willkommenskultur“ rund um die geplanten Standorte zu unterstützen. Am Osteweg tut dies der Mittelhof aus Zehlendorf, am Ostpreußendamm das Stadtteilzentrum Steglitz e.V. .
Im Rahmen dieser Aufgabe organisieren die Stadtteilzentren auch Anwohnerinformationsveranstaltungen. Die erste Veranstaltung dieser Art  hat am Montag im OSZ an der Lippstädter Straße stattgefunden. Die „Stadtandnachrichten“ haben ausführlich berichtet:

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Interview: Flüchtlinge in Lichterfelde sehr willkommen!

Der Flüchtlingsstrom nach Berlin hält unvermindert an. Kein Wunder – schaut man sich um auf der Welt, dann ist es eher ein Wunder, dass nicht mehr Menschen kommen. Die große Frage ist nur – wo sollen die Flüchtlinge unterkommen? Wie kann man ihnen eine “Ersatzheimat” schaffen, sie integrieren, ihnen wenigstens ein bisschen Lebensqualität schenken? In Berlin will der Senat in den kommenden Monaten sechs Containerdörfer errichten.

Mixity - Two joint hands symbolizing diversityZwei dieser Dörfer werden in Lichterfelde entstehen – eines mit 340 Plätzen am Osteweg, das Zweite für 300 Bewohner am Ostpreußendamm. Die Containerdörfer sind ein Teil des neuen Senatskonzepts zur Unterbringung von Flüchtlingen in Gemeinschaftsunterkünften. Doch wie gelingt es, die Menschen an ihre neue Umgebung zu gewöhnen? Menschen, die teilweise stark traumatisiert sind, die vielleicht alles verloren haben? Der Senat gibt diese Aufgabe zum Teil an gemeinnützige Organisationen und Vereine ab und so wird auch das Stadtteilzentrum Steglitz seinen Beitrag dazu leisten. Jeannette  Hagen hat mich für den Blog  des Stadtteilzentrums Steglitz e.V. – dazu  befragt.

Hier gehts zum Interview….. KLICKEN!

Umfrage: Kosten von Fort- und Weiterbildung

In meinem Beitrag „In (Weiter-) Bildung zu investieren zahlt sich immer aus“ habe ich Euch vorgestellt, wie wir im Stadtteilzentrum Steglitz die Fort- und Weiterbildungen unserer MitarbeiterInnen planen und sie als Bestandteil unserer Jahreszielplanung kommunizieren. Für die im Rahmen dieser Planungen entwickelten Fort- und Weiterbildungsangebote übernimmt das Stadtteilzentrum die Kosten.

In Reaktionen auf diesen Artikel habe ich mitbekommen, dass das alles andere als die Regel ist. Sehr häufig (v.a. in kleineren und mittleren Projekten und Organsiationen) müssen die Mitarbeitenden die Kosten vollkommen alleine tragen oder bekommen nur einen kleinen Zuschuss vom Arbeitgeber.

Mich interessiert sehr, wie das bei Euch im Verein / dem Träger / der Organisation gehandhabt wird. Ich würde mich freuen, wenn Ihr zuhauf an dieser kleinen Umfrage teilnehmen würdet……

Vielen Dank…. (auch fürs teilen in Euren Netzwerken!)

 

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In (Weiter-) Bildung zu investieren zahlt sich immer aus….

GF-Tagebuch #32

Die Geschichte kennt Ihr vielleicht: Die zwei Geschäftsführer eines Unternehmens sitzen mittags zusammen und diskutieren das Jahresbudget für  Weiterbildungsmaßnahmen für die Belegschaft. Der eine sagt: „Wir geben soviel Geld aus für Weiterbildung…. .Stell Dir mal vor,  die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen bilden sich auf unsere Kosten fort….. und dann gehen sie zur Konkurrenz.“ Der andere überlegt kurz und entgegnet: „Stell Dir mal  vor, wir geben kein Geld für Fort- und Weiterbildung unserer Leute aus….. – und dann bleiben sie.“

© JiSign - Fotolia.com

© JiSign – Fotolia.com

Diese kleine Geschichte veranschaulicht ganz gut, wie mit dem Thema Qualifizierung und Weiterbildung in Unternehmen umgegangen werden muss. Wir müssen Investitionen in das Wissen und das Know-how der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Investition in die Zukunft des Unternehmens, als wesentlichen strategischen Beitrag zur Existenzsicherung der Organisation, betrachten. Wenn wir unsere Organisationen auf „der Höhe der Zeit“ halten wollen, müssen wir dafür sorgen, dass die in der Organisation tätigen Menschen immer auch auf „der Höhe der Zeit“  sind, was ihre Kenntnisse, Fertigkeiten, Wissen und Umsetzungs-Know-How angeht. Wir müssen dafür sorgen, dass die Organisation bzw. das Unternehmen konkurrenz- und marktfähig bleibt. Das Unternehmen muss jederzeit in der Lage sein, auf sich verändernde Markt- und Rahmenbedingungen und auf wechselnde  Nutzer- und Kundenwünsche einzugehen und es muss in der Lage sein, dem Bedarf entsprechend angemessen zu reagieren. D.h. es muss in der Lage sein, seine Produkte und Angebote, seine Projekte und Lösungsvorschläge immer weiter zu verbessern und anzupassen. Neue Techniken und fachliche  Erkenntnisse müssen in diesen Verbesserungs- und Anpassungsprozess ebenso einfliessen wie die Ergebnisse der Markt- und Konkurrenzbeobachtung. All dies können nur gut aus- und fortgebildete Leute leisten. Wenn wir in diese notwendigen Kompetenzen nicht investieren, werden wir recht schnell „weg vom Fenster“ sein. Ehemals große „Global-Player“ zeigen uns, was passiert, wenn wir den Anschluss verlieren und das Unternehmen nicht in die  Anpassungs- und Innovationsfähigkeit seiner Mitarbeitenden investiert. Anschauliches Beispiel: Ehemalige Weltmarktführer wie „Blackberry“ und „Nokia“ taumeln angeschlagen dem Abgrund entgegen…. Aber auch im sozialwirtschaftlichen Bereich ist eine interessante Dynamik zu beobachten: Große, traditionsreiche Verbände verlieren an Attraktivität und Einfluss. Im Kampf um die hoch-qualifizierten und hoch-engagierten Fachkräfte ziehen sie immer häufiger „den Kürzeren“;  junge, innovative und professionell aufgestellte kleine soziale Unternehmen ziehen gute Fachkräfte an und verstehen es, sie an sich zu binden.

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