Corona: arbeiten im Krisenmodus – die erste Woche ist rum….

Am Freitag, den 13.3. überschlugen sich die Nachrichten. Erst bekamen wir die Information, dass ab sofort alle Jugendeinrichtungen im Bezirk zu schliessen sind, dann kündigte Senat von Berlin an, ab Beginn der nachfolgenden Woche alle Kitas und alle Schulen in Berlin zu schliessen. Seit dem ist „unsere“ Welt eine andere. 

Das Stadtteilzentrum Steglitz e.V. betreibt fünf Kitas, ist Kooperationspartner von drei Schulen bei der Umsetzung der „Ergänzenden Förderung und Betreuung (EFöB)“, wir bieten Schulsozialarbeit und Schulhife an, sind Träger von Nachbarschaftszentren und Familientreffpunkten, betreiben eine Seniorenfreizeiteinrichtung und sind Betreiber einer Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete. Und erstmals in der Geschichte (immerhin 25 Jahre gibt es uns schon) müssen wir auf behördliche Anordnung alle Einrichtungen schliessen und die Angebote runterfahren. In den Kitas und EFöBs laufen die Projekte im Notbetrieb.

In den Kitas und Schulen bekommen nur diejenigen Eltern eine Betreuung für ihre Kinder sichergestellt, die zu sogenannten „systemrelevanten“ Berufen gehören. Das sind medizinische und pflegende Berufe, Mitarbeitende von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten, die meisten Kolleg*innen aus den sozialen und betreuenden Berufen und Mitarbeitende, die die logistische und die Versorgungs- und Entsorgungsinfrastuktur sicherstellen. Eltern müssen für die Betreuung eine Eigenerklärung abgeben, auf deren Grundlage die Kitaleitung entscheidet, ob das Kind betreut werden darf. In Konfliktfällen oder in unklaren Fällen entscheidet eine Clearingstelle bei der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie.

Es läuft besser als gedacht!

Die gute Nachricht: Das (von mir) erwartete Chaos blieb aus. Das Zusammenspiel zwischen Senat, Verwaltung(en), den  Wohlfahrtsverbänden  und den frei-gemeinnützigen Trägern funktioniert gut – in Anbetracht des Ausmasses und der Dynamik und Komplexität der Corona-Krise nicht selbstverständlich! Proteststürme von Eltern, die keine Notbetreuung für ihre Kinder bekommen, weil sie nicht im  systemrelevanten Bereich arbeiten, blieben aus. Bis Freitag, gab es einen einzigen (!!!) Vater, der mit Macht versuchte, einen vermeintlichen Anspruch durchzusetzen. Viele hundert andere Eltern, mit denen wir zusammenarbeiten, nehmen die Dinge so hin wie sie sind und zeigen sich ausserordentlich flexibel, sachgerecht, angemessen und kooperativ. Man spürt: Das Bewusstsein, dass wir es hier mit einer ausserordentlich ernsten Lage zu tun haben, ist bei den Menschen angekommen.

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20 Jahre im Gutshaus Lichterfelde: Wenn das Gutshaus seine Geschichte erzählen könnte …

Unser Verein, das Stadtteilzentrum Steglitz e.V. , feiert am Samstag, den 22.6.2019 ein rundes Jubiläum: 20 Jahre sind wir nun schon im Gutshaus Lichterfelde im Berliner Bezirk Steglitz-Zehlendorf tätig. Im ältesten Profanbau des Bezirks organisieren wir Nachbarschafts- und Stadtteilarbeit und seit zwei Jahrzehnten auch den Betrieb der Kita „Schlosskobolde“. Meine Kollegin Anna Schmidt hat anlässlich dieses tollen Jubiläums einen wunderbaren Blogartikel geschrieben, den ich hier gerne „rebloggen“ möchte.

Danke Anna, für diesen schönen Rück- und Draufblick 🙂

„Eine kleine Gruppe Eltern und MitarbeiterInnen saßen im Gemeinschaftsraum des Nachbarschaftsvereins Lankwitz. Die Eltern hatten um das Gespräch gebeten. Ein paar Tage zuvor hatten sie völlig überraschend erfahren, dass der Träger der Kindertagesstätte in der ihre Kinder untergebracht waren, Insolvenz angemeldet hatte und die Kita in kürzester Zeit schließen sollte. Der ersten Ratlosigkeit folgte der Wille, sich für diese Kita einzusetzen und dafür diente dieses Gespräch. Die Eltern fanden interessierte GesprächspartnerInnen und so ging diese Geschichte los …

Dieses Elterngespräch ist fast genau 20 Jahre her. Was folgte waren viele weitere Gespräche mit Bezirkamtsvertretern, Senatsverwaltung, dem Insolvenzverwalter und den Eltern. Hürden waren zu nehmen, Vorraussetzungen zu schaffen, neue MitarbeiterInnen mussten gesucht, Bedingungen ausgehandelt werden. Wichtig war die Anmeldung von 20 Kindern um eine vorläufige Betriebsgenehmigung für die Kita zu bekommen. Aber: Der damals kleine Nachbarschaftsverein hatte eine Vision. Eine Vorstellung, was man in diesem Haus, in dem die Kita untergebracht war, alles im Sinne des Nachbarschaftsgedanken bewerkstelligen könne … und schaffte es. Die Kita wurde weiter betrieben, der Nachbarschaftsbereich im Erdgeschoss eingerichtet und das Dachgeschoss des Gebäudes wurde die neue Geschäftsstelle. Thomas Mampel, damals wie heute Geschäftsführer des Vereins sagt dazu: „Die Übernahme der Trägerschaft für das Gutshaus Lichterfelde und die Kita wäre ohne die Unterstützung und das Engagement der Eltern damals nicht möglich gewesen. Diese Tatsache hat auch dazu geführt, dass dieser Prozess vom Bezirksamt und von der Senatsverwaltung mitgetragen, begleitet und unterstützt wurde.“ Zudem entstand eine starke Verbundenheit zwischen allen Beteiligten in diesen spannenden ersten Wochen. Ein zweiter Aspekt unterstützte die Absicht des Vereins: Mit der Übernahme des Gutshaus Lichterfelde kam der Verein in die Förderung durch den „Stadtteilzentren-Vertrag“: Finanzielle Mittel bzw. eine Förderung um den Kernauftrag Nachbarschafts- und Stadtteilarbeit umzusetzen, standen erstmals zur Verfügung. Das war ein Meilenstein in der noch recht jungen Vereinsgeschichte.

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Wir müssen mal reden ….. mit Hendrik Epe

Screenshot 2019-04-12 15.33.35Die zweite Folge unseres Podcasts ist erschienen. Baumann und ich sprechen mit Hendrik Epe – Sozialmanager, Blogger und Organisationsentwickler aus Freiburg – über die Transformation von (Sozialen) Organisationen und Unternehmen, über New Work und agiles arbeiten – und natürlich über den „Reinventing-Prozess“ im  Stadtteilzentrum Steglitz e.V.. Reinhören lohnt sich. Versprochen!

zum Podcast hier klicken

Alles dreht sich, alles bewegt sich…….und dann noch eine Umfrage.

Wieder ist ein Monat vorbei, die Wochen verrennen. Kaum bist Du Montag früh im Büro angekommen, ist auch schon wieder Freitag nachmittag…… Ich habe im Moment so viel zu tun, dass ich es kaum schaffe, mich angemessen um diesen kleinen Blog zu kümmern. Schlimm sowas 😉

aus den "7 Wegen"

aus den „7 Wegen“

Aber das ist „jammern auf hohem Niveau“. Denn: die meisten Dinge, die ich mache, sind ziemlich interessant. Diese Woche zum Beispiel hatte ich die Gelegenheit zu einem Treffen mit dem wunderbaren Christian Müller. Ein ausgesprochen angenehmer Mensch, mit dem ich erste Ideen für Podcast-Projekte für das Stadtteilzentrum Steglitz, die .garage berlin und die .andersberater ausgetauscht habe. Diese Begegnung war ausgesprochen inspirierend und gehört auf jeden Fall zu den Höhepunkten des Monats. Schon bald werdet Ihr hier und an anderer Stelle mehr über unser neues Vorhaben lesen und vor allem hören 🙂 (Bitte beachtet hierzu auch die kleine Umfrage am Ende dieses Beitrages!)

Dann habe ich mich in dieser Woche sehr gefreut über eine gelungene Anwohnerinformationsveranstaltung zum Thema „Flüchtlingsunterkünfte in Lichterfelde Süd“. Auch wenn der „Star-Gast“ des Abends, Senator Mario Czaja, leider kurzfristig absagen musste, weil Berlin gerade ein akutes „Masern-Problem“ hat, war es eine sehr gute Veranstaltung. Rund 200 Bürgerinnen und Bürger diskutierten mit Staatsekretär Gerstle, Bezirksbürgermeister Kopp, der Wahlkreisabgeordneten Seibeld, dem Lageso-Chef Allert und vielen weiteren Vertretern aus Politik und Verwaltung über die aktuellen Entwicklungen im Kiez. Was mich – wie schon im Dezember – wieder besonders gefreut hat: Die Diskussion war ausgesprochen sachlich und getragen von einem deutlich wahrnehmbaren Gefühl der Solidarität mit den Flüchtlingen. Nicht mal ansatzweise gab es irgendwelche fremden- oder ausländerfeindlichen Äußerungen. Es ist ein gutes Gefühl, in einem solchen Umfeld arbeiten und leben zu dürfen.

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Freude im Doppelpack….

GF-Tagebuch #50

Ich habe in dieser Woche zwei tolle Feedbacks erhalten – über die ich mich wahnsinnig gefreut habe und die ich Euch deshalb nicht vorenthalten möchte. Ich vermute, Ihr hättet Euch auch gefreut….. 😉

Freude 1: Alle Kita- und Hortkinder, die eine unserer Einrichtungen besuchen bekommen von mir einen persönlichen Brief zum Geburtstag…… In dieser Woche bekam ich diese Antwort:

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Freude 2: Das Stadtteilzentrum Steglitz und auch ich persönlich unterstützen die Durchführung der „Lesetage“ im Bezirk. In dieser Woche bekam ich eine tolle Mail von der Initiatorin des Projekts:

Lieber Herr Mampel,

wir möchten uns auf diesem Wege ganz herzlich für  Ihre  hilfreiche und großzügige Spende und Unterstützung bedanken!
Ohne Ihren persönlichen Einsatz  wäre und ist die Durchführung unserer Literaturveranstaltung nicht möglich !

Die mitwirkenden Kinder aus unterschiedlichen Berliner Schulen und Bezirken sowie ihre Eltern waren begeistert. Die Kinder und Jugendlichen konnten sehr stolz auf ihre jeweiligen Leistungen sein. Besonders das Literaturprojekt zum Thema „Wie war das eigentlich mit der Mauer“
aus aktuellem Anlass hat gezeigt, was durch die Arbeit der LIN bei Kindern selbst schon in der 6. Klasse bewirkt werden konnte.
Wir haben in diesem Jahr 1200 große und kleine Besucher gehabt. Die Rückmeldungen waren durchweg positiv.

Die Besonderheit unseres Literaturfestes „von Kindern und Jugendlichen für Kinder und Jugendliche“ strahlt weit über Deutschlands Grenzen!
Wir konnten zu unserem „Fest“ in diesem Jahr viele Gäste aus der Verlags-und Presselandschaft begrüßen, und auch bei diesen Profis der Branche sowie den Autoren fällt die Einzigartigkeit unseres Konzepts der höchst aktiven Teilnahme unserer Literaturschülerinnen und – schüler auf.

Durch unsere nachhaltige Arbeit in den Schulen- auch in sogenannten Problembezirken Berlins – ist es uns gelungen,  nicht nur viele Kinder sondern auch ihre Familien für das Medium „Buch“ zu begeistern. Unsere Tombola ist restlos verlost worden!

Ein besonderes Lob, von wirklich allen Besuchern, hat die Veranstaltung für die Tatsache bekommen, dass alle Funktionen wie Moderation, Betreuung der Autoren/innen, Buch- und Projektpräsentationen, Kasse, Tombolabetreuung sowie Pressearbeit von den Kindern und Jugendlichen übernommen wurden.

Wir hoffen sehr, dass auch ein weiteres Literaturfest im Jahr 2015 stattfinden kann.

Mit vielen herzlichen Grüßen im Namen von allen Beteiligten 

 Birgit Murke

 

Und worüber habt Ihr Euch diese Woche gefreut?

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Seit November 2013 schreibe ich (fast jede Woche)  an meinem “Geschäftsführer-Tagebuch”. Warum ich das tue, könnt Ihr lesen, wenn Ihr H I E R klickt. Ich freue mich, wenn Ihr die Beiträge interessant findet und Ihr sie über Eure Kanäle (Facebook, Twitter und Co.) teilt und verbreitet!

Glücksökonomie:  Wer teilt, hat mehr vom Leben 

Heute mache ich Werbung für eine spannende Veranstaltung, die am 14. Januar 2015 in Berlin-Zehlendorf stattfindet. Da das Stadtteilzentrum Steglitz e.V.  Mit-Veranstalter ist, erlaubt Ihr sicher, dass ich die Einladung / Presseinformation auch hier dokumentiere bzw. veröffentliche….


© Trueffelpix - Fotolia.com

© Trueffelpix – Fotolia.com

Zum neuen Jahr viel Glück…

Aber was ist Glück? Und wie kann man es  steigern? Allein für sich? Oder mit anderen? Wir haben zum Jahresauftakt Ute Scheub eingeladen, aus ihrem Buch zu lesen und mit uns gute Beispiele, die sie in der ganzen Welt gesammelt hat, zu diskutieren.
Die Autorinnen haben Menschen besucht, die ein völlig anderes Leben führen, und  berichten aus der bunten Welt des befreienden Miteinanders, die durch das Internet enorm befeuert wird.
Wir erhoffen uns Anregungen, wie die „Steigerung des Glücks“ in das Leben und in die  Politik eingebaut werden kann.  Wer  teilt, hat mehr vom Leben. Forscher  sind sich einig: Lebensfreude hängt immer weniger von Geld und Besitz ab. Wichtig für persönliche Glücksgefühle sind soziale Fähigkeiten wie Kooperieren, Teilen oder sich für andere einsetzen – und sie finden immer öfter Eingang in  unsere Arbeitswelt und Gesellschaft.

Erfolgreiche Unternehmer, die bevorzugt Alleinerziehende beschäftigen oder sich selbst weniger Gehalt ausbezahlen als ihren Angestellten;  Verbraucherinnen, die ökologisch wirtschaftende Bauernhöfe
mitfinanzieren; Softwareentwickler, die ihre Arbeit zum freien Gebrauch zur Verfügung stellen – die Welt des Tauschens, Teilens und gemeinsamen Erlebens ist schier unendlich. Überall machen sich Menschen auf, neue Alternativen zwischen Markt und Staat zu suchen, gründen Unternehmen und Initiativen, die nicht mehr auf dem Wunsch nach Geld, sondern dem Wunsch nach Glück und Nachhaltigkeit basieren, und schaffen eine neue Gemeinschaft, die zwischen dörflichem Zusammenhalt und urbaner Freiheit
angesiedelt ist.  Die so entstehende Glücksökonomie greift die alte Wachstumswirtschaft nicht frontal an, sondern wuchert fröhlich in sie hinein, um Räume zu schaffen, in denen Teilen wichtiger ist als Besitzen.

14. Januar 2015, 19.15 Uhr Ernst-Moritz-Arndt-Gemeinde Onkel-Tom-Str. 80 • 14169 Berlin U-Bahn Onkel-Toms Hütte

Leseprobe unter www.ake-ev.de/Aktuelles
Mehr über unseren Gast erfahren Sie unter www.ute.scheub.de

Mit Einladende  sind
Nachbarschaftsinitiative  Papageiensiedlung e.V.
Bündnis  90/Die Grünen Steglitz-Zehlendorf
KAUTZ, der kirchliche Arbeitskreis Umwelt in Teltow-Zehlendorf
Bund für Umwelt und Naturschutz SüdWest
Volkshochschule Steglitz-Zehlendorf
Stadtteilzentrum Steglitz e.V.
Weltfriedensdienst WFD
und viele andere

Das Buch:
Annette Jensen,
Ute Scheub
Glücksökonomie
Wer  teilt, hat mehr vom Leben
ISBN  978-3-86581-661-0
320  Seiten, 13 x 20,5 cm, 19,95 Euro
oekom  verlag, München 2014

Mit freundlichen Grüßen
Vorstand Aktionskreis Energie  e.V.