Vor ein paar Tagen erreichte uns eine Petition, die von rund einhundert BewohnerInnen unserer Notunterkunft in Lankwitz unterschrieben war. Kritikpunkte: das Essen schmeckt nicht, die Internet-/WLAN-Aussstattung in der Sporthalle ist schlecht, es fehlen Waschmaschinen. Über diese Form der Beschwerde haben wir uns sehr gefreut! Denn: das Anliegen wurde auf eine sehr angemessene Art und Weise vorgetragen, die Petition von einer Delegation überreicht, die von Anfang klar machte, dass sie sehr zufrieden mit der Versorgung und Betreuung in der Sporthalle durch unsere Leute ist und dass man an einer konstruktive Lösung interessiert sei. Man darf vermuten, dass unsere Bewohner gleich mal ausprobieren und testen wollten, ob das, was sie im Kurs Deutschland für Einsteiger (der Link führt zu einem Bericht der Berliner Morgenpost über unser Projekt) gelernt haben, auch tatsächlich funktioniert und zur Anwendung kommen kann: Demokratie, Diskussion und Austausch auf Augenhöhe, Partizipation und Gerechtigkeit.
Thomas Mampel
4 Schritte vor…
Das war wieder eine rasante Woche. Volles Programm und in ein paar Angelegenheiten wieder den einen oder anderen großen Schritt vorwärts gekommen:
- Unser Antrag für den Ausbau (eigentlich fast ein kompletter Neubau) einer neuen Kita unseres Vereins in Alt-Marienfelde ist in dieser Woche komplett fertig gestellt und an die (hoffentlich) fördernden Stellen rausgeschickt worden. Jetzt bitte Daumen drücken – wenn alles klappt, gibt es im Laufe des Jahres in Marienfelde 60 neue Kitaplätze. Kann die Ecke gut gebrauchen!
- Unsere Weiterbildungsmaßnahme „Flüchtlingshelfer/in“ scheint genau den Nerv der Zeit zu treffen. Wir starten am 1.2. mit dem ersten Kurs – und habe jetzt schon Anmeldungen für die zweite Ausbildungsgruppe, die am 7.3. startet. (weitere Infos findet Ihr hier: garagelernhaus.de/fluechtlingshelfer – könnt Ihr bitte gerne teilen. Danke!)
- Zusammen mit der Bundesarbeitsgemeinschaft Hauskrankenpflege e.V. (B.A.H.) bieten wir einen gemeinsamen Lehrgang „Fachwirt/in im Sozial-/Gesundheitswesen“ an. Zusammen mit der B.A.H. haben wir ein Angebot entwickelt, dass sich speziell an Leitungskräfte und Pflegedienstleitungen in ambulanten Pflegediensten richtet. Unsere gemeinsame Presseinformation findest Du hier: garagelernhaus.de/kooperation-mit-der-bundesarbeitsgemeinschaft-hauskrankenpflege-e-v – Wir freuen uns, dass der Kurs im Frühjahr 2016 startet!
- Unser neues „Baby“ – ein Jugendwohnprojekt für unbegleitete, minderjährige Geflüchtete in Berlin-Spandau, läuft gut an….. Die Finanzierung scheint in „trockenen Tüchern“, die Perspektive ist prächtig: so wie es scheint, können wir an diesem Standort eine langfristige Perspektive entwickeln.
Ich bin neugierig. Furchtbar neugierig.
… und deshalb hatte ich im Dezember 2013 schon mal einen kleinen Aufruf gestartet, der aber auf wenig bis gar keine Resonanz stiess. Ich will es nochmal probieren – und zitiere mich (ausnahmsweise) mal selber:
„Ein (Schreibtisch-) Bild verrät mehr als tausend Worte: Wie arbeitet der Mensch vor dem Rechner ? Wie sieht es auf seinem Schreibtisch aus? Kreativer Chaot? Ordentlich und strukturiert? Übersichtlich? Herausfordernd? Wild? Ich interessiere mich immer sehr dafür, wie Menschen arbeiten und wie die Bedingungen aussehen , die sie sich schaffen um produktiv sein zu können. Und deshalb möchte ich auch so gerne wissen, wie die Schreibtische und Arbeitsplätze der Menschen aussehen, die meine Beiträge lesen oder die mir in den verschiedenen sozialen Netzwerken folgen…..
Evernote: 4 Fragen – 4 Antworten
Weil sich mittlerweile herumgesprochen hat, dass ich ein großer Evernote-Fan bin, bekomme ich immer mal wieder Mails mit Fragen zum Programm……
Die folgenden Fragen finde ich wichtig – und sie tauchen immer wieder auf. Vor allem bei Evernote-Einsteigern. Ich dokumentiere diese Fragen und Antworten hier mal – in der Hoffnung, dass das für den einen oder die andere „da draussen“ ebenfalls interessant ist…… Auch würde mich interessieren, wie Ihr diese vier Fragen beantworten würdet. Schätzt Ihr die Dinge so ein wie ich – oder sehr Ihr das ganz anders?
4 Fragen:
- Ich empfinde den WebClipper als überaus unkomfortabel, was das Handling angeht. Geht euch das auch so? (verwende Firefox am Desktop und Safari auf den mobilen Geräten) Insbesondere bei Firefox habe ich länger gebraucht, um das Handling zu verstehen…
Antwort TM: Ich habe keine Probleme mit dem Handling des Web-Clippers. Ich benutze den Chrome-Bowser und den Safari Browser (mobil) – für diese beiden Programme kann ich sagen, dass alles super und einfach funktioniert.
ausmisten mit dem 5-4-3-2-1-System
Wenn es Euch so geht wie mir und den meisten Menschen, die ich kenne, stehen auf Euren To-Do-und Aufgabenlisten immer viel mehr Punkte als Ihr jemals bearbeiten und erledigen könnt. Es sammelt sich eine Menge Material an, wenn man konsequent alle Aufgaben, Anfragen, Aufträge, Bitten, Zusagen, Wünsche, Ideen und „Zeugs“ ordentlich erfasst, durchsieht und organisiert. Nur mit dem erledigen hakt es auch bei Menschen, die gut und ordentlich organisiert und strukturiert sind, immer wieder. Das liegt i.d.R. nicht an Dummheit, Unvermögen oder Faulheit der Leute, sondern, daran, dass stets neuer Input auf uns einströmt und jede erledigte Aufgabe zwei neue nach sich zieht.
Im Rahmen meines „Quarter-Reviews“ bin ich all meine Projekte und Next-Action-Listen durchgegangen und auf eine Vielzahl von offenen Punkten gestossen, die ich teilweise schon seit Wochen (einige wenige sogar seit Monaten) mit mir herumschleppe. (Mein System habe ich u.a. H I E R kürzlich beschrieben). Und bei der Durchsicht habe ich mich an eine Methode erinnert, die ich für mich mal in einer Hoch-Stress-Phase entwickelt habe: das 5-4-3-2-1-System.
Ausmisten macht glücklich.
Wie funktioniert mein 5-4-3-2-1-System? Ich nehme mir Zeit, um meine Projekt- und Aufgabenlisten fünf mal hintereinander durchzusehen. Aufgabe für die erste Duchsicht: 5 Aufgaben ersatzlos streichen, in der zweiten Runde streiche ich 4 Aufgaben, in der dritten dann 3, in der vierten Runde 2 und in der letzten Runde eine Aufgabe. 5-4-3-2-1 – ganz einfach 🙂 Nach 5 Runden habe ich also 15 Aufgaben weniger auf meiner Liste. Wichtig: Die Aufgaben müssen ersatzlos gestrichen – also nicht neu formuliert, neu terminiert, umdefiniert oder delegiert sondern gelöscht / gestrichen – werden.
Die ersten zwei Runden laufen bei mir immer recht schnell, ab Runde drei wirds schon schwieriger. Aber man schafft es, wenn man Vertrauen hat. Denn: Aufgaben, die seit Wochen (oder gar Monaten) auf Eurer Liste stehen, scheinen weder besonders wichtig oder dringend zu sein…. also weg damit. Wenn Ihr Euch mal vertut und die Aufgabe falsch einschätzt und sie möglicherweise „voreilig“ gestrichen habt, könnt Ihr sicher sein, dass sie irgendwann wieder in Euer Leben tritt und sich als „wichtig“ oder „dringend“ bemerkbar macht. Dann könnt Ihr sie ja wieder in Eurer System aufnehmen und „einpflegen“. Meine Erfahrung: 99% der gestrichenen Aufgaben tauchen nie wieder auf, kein „Hahn kräht danach“…. sie waren und sind nicht relevant.
Es ist ein befreiendes Gefühl, das (zumindest bei mir) eine Menge Energie freisetzt. Ausmisten macht glücklich.
Probiert diese Methode einfach mal aus und befreit Euch von altem Ballast. Ich bin auf Eure Erfahrungsberichte gespannt.
Nachtrag: Fortgeschrittene machen diese Übung übrigens zwei- bis dreimal hintereinander 😉
GTD mit Evernote / update
Anfang Januar habe ich in diesem Blog beschrieben, wie ich mein GTD-System nun komplett auf Evernote umgestellt habe. (H I E R klicken um den Beitrag zu lesen)
Meine Ziele waren:
- eine weitere Vereinfachung meiner Arbeitsabläufe durch Reduzierung der zu bedienenden und zu pflegenden Apps;
- Zugriff auf Aufgaben und Referenzmaterial in einem Programm;
- unkomplizierte Zusammenarbeit mit anderen Kolleginnen und Kollegen innerhalb dieser App.
Evernote war und ist meine 1. Wahl, um diese drei Ziele zur erreichen. Seit nunmehr drei Monaten bilde ich alle Projekte, Aufgaben, Kollaboration und Archivierung / Pflege des Referenzmaterials konsequent in Evernote ab.
Entgegen meiner ursprünglichen (etwas puristischen) Strukturierung, habe ich mittlerweile eine (für mich) perfekt passende Struktur entwickelt:
Statistiken lügen nicht….
Ich freue mich immer sehr, wenn viele BesucherInnen meine Beiträge auf diesem Blog lesen. Manchmal erstaunt mich allerdings, dass die verschiedenen Artikel so unterschiedlich an- und aufgenommen werden. Mein Beitrag 3 Empfehlungen für mehr Produktivität – und eine Umfrage hatte allein heute (bis 21.30 Uhr) 222 Aufrufe zu verzeichnen – hinzu kommen rund 250 am gestrigen Tag – wohingegen mein heutiger Beitrag Was tut das Stadtteilzentrum Steglitz für Integration und Toleranz? gerade mal auf 5 kommt……
Was lehrt uns das?
a.) Produktivität ist ein hochgradig relevantes Thema – auch für die LeserInnen meines Blogs, die zum großen Teil auch aus dem „sozialen Bereich“ kommen dürften…..
b.) (Selbst-) Darstellung von guten Projektideen OHNE zusätzlichen Nutzen / Mehrwert für die LeserInnen bringt (fast) gar nix….
Was tut das Stadtteilzentrum Steglitz für Integration und Toleranz?
– Eine kurze Bestandsaufnahme –
Seit 1995 ist der gemeinnützige Verein Stadtteilzentrum Steglitz e.V. im Berliner Bezirk Steglitz-Zehlendorf aktiv. Gegründet unter dem Namen „Nachbarschaftsverein Lankwitz“ entwickelte sich der Verein von einer kleinen ehrenamtlichen Selbsthilfe- und Nachbarschaftsinitiative beständig weiter zu einem leistungsstarken Träger der sozialraum- und gemeinwesenorientierten Kinder-, Jugend- und Familienarbeit mit rund 170 festangestellten und rund 50 freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Viele ehrenamtlich Tätige unterstützen die Arbeit der Projekte und Einrichtungen – Kindertagesstätten, Schulkooperationen, Jugendfreizeiteinrichtungen, Nachbarschafts- und Seniorenzentren – auf vielfältige Weise.
Seit viele Jahren engagiert sich der Verein auch für die Integration von Menschen mit Migrationhintergrund vor allem in den beiden sozialen Brennpunkten des Bezirks („Thermometer-Siedlung“ und „Belß-/Lüdeckesiedlung“): Das Stadtteilzentrum Steglitz e.V. ist Initiator und Moderator der „Stadtteilkonferenz Lankwitz-Ost“, des Runden Tisches im Gutshaus Lichterfelde und des „Runden Tisches Lichterfelde-Süd“, Mitarbeitende des Stadtteilzentrum Steglitz e.V. arbeiten aktiv mit im Präventionsbeirat des Bezirks und engagieren sich in weiteren Gremien.
Interview: Flüchtlinge in Lichterfelde sehr willkommen!
Der Flüchtlingsstrom nach Berlin hält unvermindert an. Kein Wunder – schaut man sich um auf der Welt, dann ist es eher ein Wunder, dass nicht mehr Menschen kommen. Die große Frage ist nur – wo sollen die Flüchtlinge unterkommen? Wie kann man ihnen eine “Ersatzheimat” schaffen, sie integrieren, ihnen wenigstens ein bisschen Lebensqualität schenken? In Berlin will der Senat in den kommenden Monaten sechs Containerdörfer errichten.
Zwei dieser Dörfer werden in Lichterfelde entstehen – eines mit 340 Plätzen am Osteweg, das Zweite für 300 Bewohner am Ostpreußendamm. Die Containerdörfer sind ein Teil des neuen Senatskonzepts zur Unterbringung von Flüchtlingen in Gemeinschaftsunterkünften. Doch wie gelingt es, die Menschen an ihre neue Umgebung zu gewöhnen? Menschen, die teilweise stark traumatisiert sind, die vielleicht alles verloren haben? Der Senat gibt diese Aufgabe zum Teil an gemeinnützige Organisationen und Vereine ab und so wird auch das Stadtteilzentrum Steglitz seinen Beitrag dazu leisten. Jeannette Hagen hat mich für den Blog des Stadtteilzentrums Steglitz e.V. – dazu befragt.
Hier gehts zum Interview….. KLICKEN!
Evernote – so einfach gehts….
In meinem Eintrag im GF-Tagebuch #36 habe ich Euch kurz vorgestellt, mit welchen digitalen Tools ich meine Arbeitsabläufe organisiere und meine Produktivität in (fast) jeder Lebenslage sicherstelle. Von zentraler Bedeutung in meinem Workflow ist das Programm Evernote. Nach meinem Beitrag bekam ich sofort einige Anfragen, wir denn das mit den verschiedenen Notizbüchern, den Tags und den Verlinkungen konkret funktioniert….. Da ich nicht jede Frage in der gebotenen Ausführlichkeit beantworten kann, habe ich Euch heute ein rund 5-minütiges Video rausgesucht, in dem die Grundlagen von Evernote für Einsteiger gut nachvollziehbar erläutert werden…… Viel Spass mit dem Erklärfilm – und mit dem Programm 🙂
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Immer montags stelle ich Euch ein Video vor, in dem spezielle Aspekte meines “Kernthemas” Sozialwirtschaft / Sozialarbeit / Social Entrepreneurship vorgestellt, beleuchtet und / oder diskutiert werden. Und hin und wieder empfehle ich auch Dinge, die andere Bereiche unseres Arbeitslebens berühren. Anregungen und Tipps nehme ich gerne entgegen.
Ich freu mich sehr, wenn Ihr diesen Beitrag (und weitere meiner Beiträge) über Eure Kanäle teilt & weiterleitet. Vielen Dank!