GF-Tagebuch #4: gute Unternehmer für eine gute Sache

Zu den größten Vorzügen meines Jobs gehört es, dass ich andauernd tolle und interessante Leute kennenlerne. Ich find es toll, wenn ich z.B. am Rande des gestrigen Neujahrsempfangs der SPD Steglitz-Zehlendorf  ein bisschen mit dem SPD – Landesvorsitzenden über das Konzept der „Kooperenz“ fachsimpeln kann- und wir feststellen, dass sich der soziale Dienstleistungsbereich  und das Innenleben einer Partei – was das Spannungsverhältnis von Kooperation und Konkurrenz und den Umgang damit angeht ….. –  über weite Strecke gar nicht so sehr unterscheiden. Ich kann mit Entscheidungsträgern und RepräsentantInnen anderer Verbände, Vereine und Organisationen ein wenig plaudern und den Grundstein für zukünftigen Austausch und gemeinsame Aktivitäten legen.

Immer wieder finde ich es anregend und inspirierend etwas aus dem Alltag und der Arbeit anderer interessanter Menschen zu erfahren. Und manchmal ist es einfach nur wohltuend im Gespräch zu hören, dass man mit bestimmten Themen und Herausforderungen nicht allein da steht. Es hilft zwar keinem, aber ich finde es irgendwie trotzdem schön zu wissen, dass mich mit dem Kollegen vom Diakonischen Werk ein ähnliches Schicksal verbindet: Nach dem Empfang werden wir uns beide noch an unsere Schreibtische setzen und noch mindestens  ´ne Stunde E-Mails abarbeiten…..

im Gespräch mit Karen Wohlert und Scott Bolden

im Gespräch mit Karen Wohlert und Scott Bolden

Der Höhepunkt, was die Begegnung mit inspirierenden Menschen angeht, war allerdings ein Treffen mit zwei Gründern am Montag in der .garage…. Karen Wohlert und Scott Bolden waren am Montag nach einem wichtigen Bankgespräch bei uns, um über den aktuellen Stand ihres Projektes zu berichten. Die beiden sind schon seit einiger Zeit mit der .garage verbunden und nutzen das umfangreiche Beratungs- und Coachingangebot unseres Unternehmens. Und  dass Sie ein ziemlich gutes Projekt machen, hatte sich innerhalb der .garage und  weit darüber hinaus auch schon lange rumgesprochen. Aber die persönliche Begegnung mit den beiden hat mich doch sehr berührt – im besseren Sinne des Wortes.

 

Eine wunderbare Verbindung von „Unternehmer-Denke“ und sozialem Engagement

Menschen, die mich kennen, wissen, dass ich ein glühender Anhänger der „Nachbarschaftsheimbewegung“ bin. Ich habe großen Respekt vor der historischen Leistung früherer  KollegInnen-Generationen: Von Toynbee-Hall in London 1884, über das erste  „Volksheim“ 1901 in Hamburg, dem alliierten Nachbarschaftsheimplan von 1944 und der Gründung der Berliner Nachbarschaftsheime in der Nachkriegs-Ära … bis heute: Immer waren es die Nachbarschaftshäuser, Bürgerzentren, Stadtteilzentren, von denen die wesentlichen Impulse für ein soziales Gemeinwesen und ein friedliches Miteinander der verschiedenen Menschen im Stadtteil ausgingen. Die Verbindung von sozialen und kulturellen Projekten und Angeboten und die Vielfalt der Möglichkeiten, sich selbst einzubringen, sich zu engagieren und zu beteiligen ist dabei das besondere Alleinstellungsmerkmal der Stadtteil- und Nachbarschaftszentren. Karen und Scott nehmen diese Tradition – bewusst oder unbewusst – auf und entwickeln mit dem „Baumhaus Berlin“ mitten im Wedding einen ganz neuen Typus von Stadtteil-, Kultur- und Kommunikationszentrum. Sie selbst beschreiben es so: „Das Baumhaus ist ein kollaboratives Projekt von Nachbarn und lokalen & internationalen Künstlern für ein öffentliches Baumhaus in Berlin Wedding. Wir haben uns alle gefragt: “Was kann ich tun, um die Welt zu verbessern?”.Unsere Antwort ist, lokal zu handeln und dieses Jahr gemeinsam einen öffentlichen Raum zu bauen. Einen Ort, der Leute inspiriert sich zu treffen, miteinander zu kommunizieren und Teil der wachsenden Kultur des Engagements und der Kooperation zu werden.“ Und wenn die beiden anfangen zu erzählen und sie mit leuchtenden Augen und leidenschaftlich ihre Vision beschreiben – dann geht mir das Herz auf. Und ganz nebenbei: Ich habe noch niemals nie zuvor einen so guten Businessplan gesehen (und ich habe viele gesehen) – und ich wüsste spontan kein besseres Beispiel für die gelungene Kombination von „Unternehmer-Denke“ und sozialem und kulturellem Engagement. Es klingt pathetisch, ich weiss…. aber: die beiden haben es geschafft, die altehrwürdige Tradition und die „Lebensidee“ der Nachbarschaftbewegung ins 21. Jahrhundert zu übersetzen.

Ich freue mich, dass die beiden mich gefragt haben, ob ich sie auf dem weiteren Gründungsweg ein Stück begleiten und sie partnerschaftlich unterstützen möchte. Es ist mir eine Ehre….. !

Wenn Ihr mehr wissen wollt (und den Link der Woche #4 übersehen habt) einfach mal www.baumhausberlin.de anklicken!

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Seit November 2013 schreibe ich wöchentlich an meinem “Geschäftsführer-Tagebuch”. Warum ich das tue, könnt Ihr lesen, wenn Ihr H I E R klickt. Ich freue mich, wenn Ihr die Beiträge interessant findet und Ihr sie über Eure Kanäle (Facebook, Twitter  und Co.) teilt und verbreitet!

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